Sohn des Folgenden. Ing., 1818 Prof. der prakt. Geometrie am Polytechn. Inst. in Wien. G. übernahm auf staatl. Weisung die Durchführung des von seinem Vater angeregten Eisenbahnprojektes zur Verbindung der Donau mit der Moldau; nach Erteilung der Baubewilligung legte er 1824 auftragsgemäß sein Lehramt nieder. Er schuf für die erstmalige Linienführung über eine hohe Wasserscheide (Böhmerwald) wegweisende Grundsätze und stellte nach diesen die ca. 65 km lange Nordrampe von Budweis zum 328 m höheren Scheitelpunkt (Kerschbaum) her; damit leitete er die Entwicklung eines selbständigen Gebirgsbahnwesens ein, die zwei Jahrzehnte später durch den Bau der Semmeringbahn verwirklicht wurde. Zerwürfnisse mit dem Unternehmen wegen dauernder Kostenüberschreitungen zwangen ihn 1829 zum Rücktritt. 1834 entwarf er für Rußland den Plan eines umfassenden Schienennetzes und setzte den Bau der ersten russ. Bahn von St. Petersburg nach Pavlovsk unter seiner Leitung durch. 1838 reiste er zum Stud. der dortigen Verkehrseinrichtungen nach Nordamerika.
Literatur: K. Feiler, F. A. R. v. G., in: Reichsbahn, 1940, 14, 15; K. Gerstner, Beschreibung einer Reise durch die Vereinigten Staaten von Nordamerika in Gesellschaft Ritter v. Gs., 1842; L. Klein, Die inneren Kommunikationen der Vereinigten Staaten von Nordamerika, 1842; Geschichte der Eisenbahnen; K. Feiler, Die alte Schienenstraße Budweis-Gmunden, 1950; Bll.für Geschichte der Technik V, 1938, S, 59ff.; Geschichte der Techn. Hochschule Wien; ADB; V.A. Wien.
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 1 (Lfg. 5, 1957), S. 430