Ghon, Anton

Ghon Anton, Anatom. * Villach, 1. 1. 1866; † Prag, 23. 4. 1936.

Neffe des Folgenden. Stud. an der Univ. Graz Med., 1890 Dr. med. Volontär an der dermatolog. Klinik in Wien, 1892 Aspirant an der Prosektur der Krankenanstalt Rudolfstiftung, 1893 Demonstrator an der Lehrkanzel für patholog. Histologie und Bakteriologie, 1894 Ass. am patholog.-anatom. Univ.-Institut, 1897 Mitgl. der österr. Komm. zum Stud. der Pest in Bombay; 1899 Priv. Doz., 1902 ao. Prof. in Wien, 1910o. Prof. an der Dt. Univ. in Prag. Unter seinen zahlreichen bakteriolog. und patholog. Arbeiten sind besonders die Tuberkuloseforschungen (Ghon-Küßscher Tuberkuloseherd) hervorzuheben. G.s Name ist für immer mit der Erforschung des Infektionsweges der Tuberkulose verbunden. Durch ausgefeilteste Obduktionstechnik konnte er die Eintrittspforten des Erregers und seine Ausbreitung im menschlichen Organismus nachweisen. In ständigem Kontakt mit den Klinikern verstand er es, diesen sein reiches Wissen und Können nutzbar zu machen und wertvolle Anregungen für die Behandlung der Schwindsucht zu geben. Korr. Mitgl. der Akad. d. Wiss. in Wien.


Literatur: N.Fr.Pr. vom 24. 4. 1936; Die neue Zeit (Klagenfurt) vom 19. 6. 1949; WMW 1936, S. 617 (mit Schriftenverzeichnis); Wr.klin.Ws., 1936, S. 89 und 604; Münchner med. Ws., 1936; Klin. Ws., 1936, n. 2; Gedenkbll. der dt. Patholog. Ges., 1936, Verhdlg. der 29. Tagung in Breslau 1936 (mit Verzeichnis aller Nachrufe); Fischer 1, S. 497; Almanach Wien, 1936; Mitt. E. Scharizer, Wien.
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 1 (Lfg. 5, 1957), S. 437
geboren in Villach
gestorben in Prag

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