Gans-Ludassy, Moritz von

Gans-Ludassy Moritz von, Journalist und Schriftsteller. * Komorn (Komárno, Slowakei), 1829; † Reichenau (N.Ö.), 29. 8. 1885.

Früh Journalist, tätig, beteiligte er sich an der ungar. Revolution von 1848 und ging nach der Amnestie nach Wien. Er gründete das erste täglich erscheinende Journal „Wiener Telegraph“, wurde 1853 Chefredakteur der „Morgenpost“, 1858 des Journals „Der Fortschritt“, 1860 Korrespondent des „Sürgöny“ und des „Pester Lloyd“, gründete 1864 als Vertrauter F. Deáks in Wien die „Debatte“ und in Pest den „Magyar vilag“. 1868 während der Regierung Gf. Andrássys ung. Pressechef, redigierte er 1869–78 im Auftrage Beusts und Andrássys die als „Tagespresse“ weitergeführte „Debatte“ in Wien, zuletzt im Pressebüro des Auswärtigen Amtes tätig. G., führender Publizist des Nachmärz, trat als Vertrauter Deáks in dessen Sinne für den Ausgleich ein und wurde 1867 wegen seiner Verdienste für die staatsrechtliche Fortbildung der Monarchie in den erblichen Adelsstand erhoben. Verfaßte mehrere vielgelesene Schauerromane und zahlreiche Übersetzungen aus dem Ung. und Engl.


Literatur: Nagl-Zeidler-Castle, s. Reg.; Wurzbach (s. Ludasi); Brümmer; Giebisch-Pichler-Vancsa.
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 1 (Lfg. 5, 1957), S. 402
geboren in Komorn
gestorben in Reichenau an der Rax
wirkte in Wien
wirkte in Budapest
war Gründer von Wiener Telegraph 1849
war Chefredakteur Morgenpost (Wien) 1853
war Chefredakteur Der Fortschritt 1858
war Korrespondent Sürgöny 1860
war Korrespondent Pester Lloyd
war Gründer von Die Debatte 1864
war Gründer von Magyar Világ 1864
war Redakteur Tages-Presse (Wien) 1869-1878
war Mitarbeiter von Ministerium des kaiserlichen und königlichen Hauses und des Äußern

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