Friedländer, Paul

Friedländer Paul, Chemiker. * Königsberg, 29. 8. 1857; † Darmstadt, 4. 9. 1923.

Sohn des Historikers Ludwig F.; stud. an den Univ. Straßburg und München, 1878 Dr.phil. und arbeitete dann als Ass. bei Baeyer in München, 1883 Priv. Doz. an der Univ. München, 1884–87 in der Praxis tätig, 1888 an der Techn. Hochschule in Karlsruhe. 1895 wurde er Vorstand der chem. Sektion des Technolog. Gewerbemus. in Wien, 1911 Prof. für organ. Chemie und organ. Technologie an der Techn. Hochschule in Darmstadt. F., dessen umfassende Untersuchungen über die Gruppe Indigoide (Entdeckung des Thioindigos und vieles andere) zu einem außerordentlichen technischen Aufschwung dieses Arbeitsgebietes führten, war führender Fachmann auf dem Gebiete der Farbstoffchemie. Weitere Ergebnisse seiner Forschungen waren die Aufklärung der Konstitution des Farbstoffes der Purpurschnecke („antiker Purpur“) und die Entdeckung des Thionaphthens. Andere Arbeiten F.s, der auch eine wertvolle Chinolinsynthese beschrieb, beschäftigten sich mit Phthaleinen und Flavonen.


Literatur: Poggendorff 4–6; Ber. der Deutschen chem. Ges. 56 A (82), 57 A (19); Chemikerztg. 47 (765), 1923; Österr. Chemikerztg.vom 15. 9. 1923 und 15. 8. 1924.
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 1 (Lfg. 4, 1956), S. 364
geboren in Kaliningrad
gestorben in Darmstadt

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