Frankl-Hochwart, Ludwig August von
Aus einer kleinbürgerl. jüdischen Familie, absolv, das Piaristengymn. in Prag, stud. seit 1828 in Wien und Padua, 1837 Dr.med., 1838 Sekretär der Wr. Israelit. Kultusgemeinde, gab 1842–48 die angesehenen „Sonntagsblätter. Zeitschrift für sozial. Leben, Literatur und Kunst“ heraus und verkehrte im Salon der Karoline Pichler (s. d.); 1848 erschien sein Gedicht „Die Universität“ als erstes zensurfreies Flugblatt in Österreich (27 mal vertont), 1849 Ehrenbürger von Wien, 1851. Dir. des Wr. Musikver. und Prof. für Ästhetik; bereiste 1856 Palästina, wurde Schulrat, Präses der Wr. Israelit. Kultusgemeinde, gründete die Jüdische Blindenanstalt auf der Hohen Warte und berief den 1. Blindenlehrerkongreß ein, zu dessen Präs. er 1873 gewählt wurde. Als Präs. der Schiller-Stiftung gab er Anregungen zur Errichtung zahlreicher Denkmäler. Nahm als Journalist und Schriftsteller in seiner Zeit eine bedeutende Stellung ein.
Literatur: Wr.Ztg. vom 12. 3„ N.Fr.Pr. vom 13. 3. 1894; R. M. Werner, L. A. F. (Vollendete und Ringende), 1900; E. Wolbe, L. A. F., 1910; Nagl-Zeidler-Castle, s. Reg.; St. Dollar, Die Sonntagsblätter von L. A. F., Diss. Wien, 1932; Wurzbach; ADB. (Nachtr.); Brümmer; Kosch, Literaturlex.; St. Hock, Erinnerungen von L. A. F., 19. Bd. der Bibl. der deutschen Schriftsteller in Böhmen, 1911; E. v. Seidlitz, Poesie und Poeten in Österreich, 1837, 1, S. 69; Eisenberg 1; Goedeke; Kindermann-Dietrich; Jüd.Lex.; Univ.Jew.Enc.; Enc.It.
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 1 (Lfg. 4, 1956), S. 347