Enzenberg, Artur Gf. von
Sohn des Kunstsammlers und -freundes Franz Gf. E. Nach Gymnasialstud. in Innsbruck und Teilnahme am italien. Feldzug von 1859 Jusstud. in Innsbruck, Löwen, Graz und Wien. 1865 Dr. jur. und Praktikant der Statthalterei Innsbruck, später im Innen- und Kultusmin. 1875 Bezirkshptm. von Meran, 1882 Vizepräs. an der Statthalterei Graz, Geh. Rat. 1885 Sektionschef im Min. für Kultus und Unterricht, 1892 i. R. Lebenslängl. Mitgl. des Herrenhauses. E. machte sich um die Erhaltung der Burgen und Schlösser Tirols, ausgehend vom eigenen Familienbesitz (Tratzberg, Campan) verdient. Durch ihn wurde die landesfürstliche Burg in Meran vor dem Abbruch bewahrt. E. wurde mehrfach ausgezeichnet. Seine mustergültig angelegte, das gesamte Tirol umfassende Münzensmlg. bildet den Kern der Münzensmlg. des Tiroler Landesmus. Ferdinandeum, dessen Kurator E. jahrzehntelang war.
Literatur: Tiroler Stimmen 1871, n. 228, 1872, n. 71, 1875, n. 121, 273; Innsbrucker Nachrichten vom 5.1. und 7. 1., N.Fr.Pr. vom 23. 3. 1925; Schlern 1925, S. 69; G. Kolmer, Das Herrenhaus, 1907; F. v. Wieser, A. Gf. E., zu seinem 80. Geburtstage, 1921; L. v. Berg, Die Münzen- und Medaillensmlg. weiland des A. Gf. E., Bd. 2, 1928.
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 1 (Lfg. 3, 1956), S. 255