Dvořák, Max

Dvorák Max, Kunsthistoriker. * Raudnitz a. d. Elbe, 24. 6. 1874; † Schloß Grusbach b. Znaim, 8. 2. 1921.

Sohn des fürstlich Lobkowitzschen Archivars Josef D., stud. in Prag und Wien, Dr. phil., 1895–97 o. Mitgl. des Inst. für österr. Geschichtsforschung, 1902 Priv. Doz. für Kunstgeschichte an der Univ. Wien, 1905 ao., 1909 o. Prof. und Vorstand des II. kunsthist. Inst., Generalkonservator der Zentralkomm. für Erhaltung Kunst- und hist. Denkmäler, Mitgl. der Akad. d. Wiss. in Wien, Vorsitzender der Museumskomm., Leiter des kunsthist. Inst. des Staatsdenkmalamtes, Mitgl. des archäologischen Inst. in Wien und kunstwiss. Beirat der Restaurierung des Diokletianpalastes in Split und des Wawel in Krakau; 1920 setzte er sich für den Verbleib der österr. Kunstdenkmäler in Österr. ein und lehnte ein glänzendes Anbot nach Köln ab. Redakteur der „Österr. Kunsttopographie“, arbeitete er an der „Böhm. Kunsttopographie“ mit und führte die von Wickhoff begonnene Katalogisierung der österr. Illum. Hss. weiter. Er suchte die Tradition der Wr. Schule von Wickhoff und Riegl weiterzubauen und die Kunstgeschichte einerseits zu einer möglichst exakten Wiss. auf Grund streng hist.-philol. Forschung auszubauen, anderseits eine neue, geistesgeschichtlich eingestellte Auslegung der kunstgeschichtlichen Erscheinungen zu geben.


Literatur: N.Fr.Pr. vom 9. und 11. 2. 1921; Almanach Wien. 1921, S. 253ff.; MIÖG. 39, S. 314; W. Brockelmann, Die Grundbegriffe der Kunstbetrachtung bei Wölfflin und D., phil. Diss. Leipzig, 1938; G. A. Dell’Acqua, L’arte italiana nella critica di M.D., 1935; J. Schlosser, Die Wiener Schule der Kunstgeschichte, in: MIÖG Erg. Bd. 13, 1934; Santifaller, n. 176; Feierl. Inauguration, 1921/22.
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 1 (Lfg. 3, 1956), S. 206f.
geboren in Raudnitz a.d. Elbe
gestorben in Hrušovany nad Jevišovkou

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