Eckert, Karl Anton Florian

Eckert Karl Anton Florian, Dirigent. * Potsdam, 17. 12. 1820; † Berlin, 14. 10. 1879.

Früh verwaist, vom Dichter Friedrich Förster adoptiert, erhielt er zunächst durch E. Rechenberg und C. W. Greulich, dann durch F. Bötticher, A. Schmitt und H. Ries Unterricht im Klavier-, Violin- und Hornspiel sowie Kompositionsunterweisung durch C. F. Zelter und C. F. Rungenhagen. E., der schon 1826 als Wunderkind Aufsehen erregte, trat 1832 als Altist der Berliner Singakad. bei und als Pianist und Komponist vor die Öffentlichkeit, debutierte 1834 als Dirigent und 1836 als Geiger. 1839 von der Berliner Akad. der Künste prämiiert, schloß er seine Studien in Leipzig unter Mendelssohn-Bartholdy ab und unternahm mehrjährige Studienreisen, die ihn nach Paris und mit kgl. Stipendium nach Venedig, Mailand, Florenz, Rom (Preismedaille und Prof.-Titel der Accademia S. Cecilia) und Neapel führten. Nach weiteren Reisen durch Belgien und die Niederlande wurde E. 1850/51 Korrepetitor der Italien. Oper in Paris, begleitete 1852 Henriette Rossi- Sonntag in die USA und nach Mexiko und kehrte nach deren Tod als Kapellmeister an die Pariser Italien. Oper zurück. 1853 als Dirigent an die Wr. Hofoper berufen, wurde er dort 1856 zusätzlich Hofkapellmeister und 1858 Dir. der Hofoper, 1860 jedoch überraschend aller Ämter enthoben. Er trat die Nachfolge Kückens als Stuttgarter Hofkapellmeister an und wirkte von 1868–79 in Berlin als Hofkapellmeister. E. zählte zu den bedeutendsten Dirigenten seiner Zeit und erwarb sich vor allem durch sein Eintreten für R. Wagner Verdienste. Als fruchtbarer, doch wenig erfolgreicher Komponist fand er lediglich mit Liedern einigen Anklang.


Literatur: Ill.Wr. Extrablatt vom 16. 10. 1879; J. Mellier, C. E., in: Revue et Gazette musicale de Paris, 15, 1848, S. 384–86; C. E., in: Neue Berliner Musikztg. 33, 1879, S. 338; Abert; Frank-Altmann; Ledebur; Mendel; Reißmann; Riemann; Schilling; Schladebach; Wurzbach; Baker; Grove; Thompson; Fétis; Pougin; Schmidl; Norlind.
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 1 (Lfg. 3, 1956), S. 214
geboren in Potsdam
gestorben in Berlin

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