Cholewa, Josip

Cholewa Josip, Mediziner. Geb.

Nach Besuch des Gymnasiums in Krakau (Kraków) ist C.s Verbleib unbekannt. 1911–14 studierte er Medizin an der Universität Krakau, ab 1915 an der Universität Graz, wo er sein Interesse für Onkologie endeckte; 1917 Dr. med. in Graz mit einer Dissertation über die Entwicklung der experimentellen Onkologie. 1917–18 arbeitete er im Spital der Barmherzigen Brüder in Rudolfswert (Novo mesto), danach übernahm er die Leitung der chirurgischen Abteilung des Krankenhauses in Rann (Brežice), wo er 1921 das erste onkologische Laboratorium in Slowenien errichtete. Damals führte er eine Reihe von Versuchen zur Entstehung von Krebserkrankungen an Mäusen, Ratten und Meerschweinchen durch. Rasch erkannte er, dass sich die Ursachen für Krebs bei Tieren und Menschen nicht signifikant unterscheiden. Sein Referat in Zagreb über induzierte Blastome in einer weißen Maus 1921 weckte international großes Interesse. 1936 wurde C. der erste Assistenzprofessor für Onkologie an der medizinischen Fakultät in Zagreb, 1937 konnte auf seine Initiative hin und mit Unterstützung u. a. des Ohrenarztes Jožef Pogacnik ein Institut zur Erforschung und Behandlung von Tumoren (das heutige Institut für Onkologie) in Ljubljana errichtet werden, wo ab 1938 unters C.s Leitung Patienten behandelt wurden. C. gilt als Pionier der experimentellen und klinischen Onkologie auf slowenischem Boden und war der erste Professor für Onkologie an der Universität. Er veröffentlichte zahlreiche Artikel in in- und ausländischen (auch deutschsprachigen) Fachzeitschriften, insbesondere über die genetischen Einflüsse auf Krebskrankheiten sowie die Ursachen von Hautkrebs und dessen Behandlung mit Chemotherapien, Bestrahlungen und biologischen Therapien. 1931 gründete er die jugoslawische Gesellschaft für Krebsforschung und -prävention.


Literatur: Delo, 13. 10. 1993; Osebnosti (m. B.); I. Pirc, Bibliografija slovenskega slovstva iz zdravilstva, zdravstva in socialnega skrbstva do konca leta 1940, 1, 1944, S. 28f.; Bibliografija delavcev Onkološkega inštituta v Ljubljani 1938–82, 1983, S. 5f.; A. O. Lukic – K. Hübscher, in: Radiology and Oncology 37, 2003, S. 257ff. (m. B.); UA, Graz, Steiermark.
Referenz: ÖBL Online-Edition, Bd. (Lfg. 3, 2014)
geboren in Bohumín
gestorben in Ljubljana

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