Biegeleben, Ludwig Maximilian Frh. von

Biegeleben Ludwig Maximilian Frh. von, Staatsmann und Diplomat. * Darmstadt, 14. 1. 1812; † Sauerbrunn b. Rohitsch, 6. 8. 1872.

Großherzoglich hessischer Geschäftsträger in Wien 1840–48, wurde durch seine Berichte über die Wr. Revolution bekannt, 1848 von Heinrich v. Gagern in das Reichsmin. nach Frankfurt a. M. berufen, 1849 Konzipist und Unterhändler des „Interims“ zum Zwecke einer Erneuerung des Dt. Bundes im großdt. Sinne; kam 1850 in das österr. Min. des Äußeren und leitete als Hof- und Ministerialrat das Departement für die dt. Angelegenheiten. Der Frankfurter Fürstentag 1863, die Londoner Konferenz 1864 und die Ereignisse des Jahres 1866 haben den Namen dieses stillen unermüdlichen „Staatsschreibers“ Schwarzenbergs, Buols, Rechbergs, Mensdorffs und Beusts an die Öffentlichkeit dringen lassen, doch hatte er durch seinen klaren Verstand, seine hohen juridischen Kenntnisse und seine glänzende Feder großen Einfluß. Er war ein begeisterter Kämpfer für die Wiederherstellung der österr. Vorherrschaft in Deutschland und ein äußerst scharfer Gegner der preuß.-kleindt. Richtung, einer der markantesten Antipoden Bismarcks.


Literatur: R. von Biegeleben, L.Frh.v.B., 1930; O. Folkert, L.v.B. (bis 1852), Diss. Wien, 1939; P. Wentzcke, L.v.B., in: Hessisches Jb. für Landesgeschichte, 3, Bd., 1953; R. von Biegeleben, Zur Vorgeschichte des Krieges 1866, Hist.-polit. Bll. 123, S.587–600; H. v.Zwiedieneck-Südenhorst, Eine dt.-österr. Bundesakte, MIÖG., Erg. 7, 1907; L. von Pastor, Leben des Frh. Max von Gagern, 1912; H. von Srbik, Dt. Einheit Bd. 3, S. 142f., 1942.
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 1 (Lfg. 1, 1954), S. 82f.
geboren in Darmstadt
gestorben in Rogaška Slatina

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