Benndorf, Friedrich August Otto

Benndorf Friedrich August Otto, Archäologe. * Greiz (Vogtland), 13. 9. 1838; † Wien, 2. 1. 1907.

Stud. in Erlangen und Bonn, unternahm 1864–68 archäologische Forschungsreisen nach Griechenland und Italien, 1868/69 Priv.Doz. an der Univ. Göttingen, 1869 ao.Prof. in Zürich, wo er Gottfried Keller nahestand, 1871 in München, 1872 o. Prof. in Prag, seit 1877 in Wien. Seit 1898 war er Dir. des unter seiner Mitwirkung gegr. „Österr Archäologischen Inst.“, Mitgl. der Akad. d. Wiss. in Wien. Er kann als der Begründer der österr. Archäologenschule und als Organisator der österr. archäologischen Forschung in der Heimat, auf der Balkanhalbinsel und in Kleinasien bezeichnet werden, wo er auch die Ausgrabungen in Ephesos begann. Von seinen kleinasiatischen Expeditionen hat er unter anderem das lykische Fürstengrab von Gjölbaschi nach Wien gebracht. Er machte sich verdient um die Errichtung der archäologischen Smlg., des Österr. Archäologischen Inst., des Mus. Carnuntinum und um die Ausgrabung des Diokletianpalastes in Spalato. 1905 Sektionschef.


Literatur: Wr.Ztg. vom 23. 1. 1907; M.Pr. vom 2. und 3. 1. 1907; A.Pr. vom 14. 1. 1907; Jahresh. des Österr. Arch. Inst., 10. Beibl.(Schriftenverzeichnis); Kunst und Kunsthandwerk 10, 1907; Feierl. Inauguration, 1907/08; Almanach Wien, 1907; Lhotsky, s. Reg.; Biogr.Jb.
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 1 (Lfg. 1, 1954), S. 70
geboren in Greiz
gestorben in Wien

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