Trotter, Camillo

Trotter Camillo, Jurist und Historiker. Geb. Karlsbad, Böhmen (Karlovy Vary, CZ), 28. 11. 1862; gest. Innsbruck (Tirol), 18. 8. 1938; röm.-kath.

Sohn des aus Wien gebürtigen Off. des 1. Feldjäger-Baon. in Karlsbad Camillo T. (zuletzt Mjr.) und von dessen Frau Emilie T., geb. Knoll, der Tochter des Kaufmanns und Karlsbader Bgm. Johann Knoll. – T. stud. 1881–83 Jus an der (dt.) Univ. Prag; 1883 Staatsprüfung aus Rechtsgeschichte. Danach setzte er sein Stud. in Wien (1883–84) und ab 1884 in Innsbruck fort; 1887 Prom. „Sub Auspiciis Imperatoris“ zum Dr. iur.; 1888 Notariatsprüfung. Ab 1891 wirkte er als Notar in Schlanders (Silandro), ab 1904 in Lienz und schließl. ab 1917 in Innsbruck; 1937 i. R. Von 1919 bis zu seinem Tod fungierte T. als Präs. der Notariatskammer für Tirol und Vbg. T.s hist. Forschungstätigkeit, zunächst als Liebhaberei, bald immer intensiver betrieben, zeitigte Ergebnisse von hohem wiss. Wert. Er arbeitete nicht nur in den großen Archiven v. a. Österr., sondern sichtete auch Material in kleineren öff. und privaten Archiven. Die gründl. Kenntnis der Urkundenlage verband er bei der Interpretation der Quellen mit der Präzision eines Juristen. T. beschäftigte sich in zahlreichen kleineren Publ. mit dem mittelalterl. Adel in den Ostalpenländern, bes. von Ktn. bis Friaul und Istrien. Sein Hauptwerk ist die posthum (1954) veröff. „Geschichte der Burggrafen von Lienz und zum Lueg“. 1937 wurde T. das Off.kreuz des österr. Verdienstordens verliehen.


Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 14 (Lfg. 66, 2015), S. 473
geboren in Karlsbad
gestorben in Innsbruck

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