Török, Pál

Török Pál (Paul), Bischof und Politiker. Geb. Alsóvárad, Ungarn (Dolný Várad, SK), 29. 6. 1808; gest. Budapest (H), 7. 10. 1883; evang. HB.

Sohn des ref. Geistlichen József T. – T. besuchte ab 1817 das evang. Lyceum AB in Schemnitz (Banská Štiavnica) und stud. 1825–30 Theol. am ref. Kollegium in Debreczin (Debrecen), wo er 1830–32 auch selbst unterrichtete. Anschließend lehrte er bis 1835 in Kisújszállás und stud. dann ein Semester an der Protestant.-theol. Lehranstalt in Wien. 1835–36 war er Vikar in Debreczin, 1836–39 Pfarrer in Kisújszállás und anschließend bis zu seinem Tod in Pest (Budapest). 1847 wurde er Vizesenior, 1851 Senior im Pester Seniorat und 1860 erfolgte seine Wahl zum Bischof des Donaudistrikts der evang. Kirche HB. Als führende Persönlichkeit der Unionsbestrebungen beider evang. Kirchen Ungarns red. T. in diesem Sinn 1842–48 zusammen mit den Pester luther. Pfarrern Joseph (József) Székács und Karl (Károly) Taubner das Kirchen- und Schulbl. „Protestáns Egyházi és Iskolai Lap“. 1855 gründete er in Pest eine unierte theol. Akad. (ab 1865 evang. HB) sowie 1859 ein ref. Gymn. An den kirchenpolit. Beratungen der Ära des Neoabsolutismus über die Umgestaltung der protestant. Kirchenverfassung durch das Min. für Kultus und Unterricht 1855 nahm er als Vertrauensmann teil. Später war T. ein Hauptvertreter der sog. Autonomisten, die sich erfolgreich dem Protestantenpatent von 1859 widersetzten und dessen Aufhebung im Mai 1860 erwirkten.


Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 14 (Lfg. 66, 2015), S. 372
geboren in Tekovský Hrádok
gestorben in Budapest

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