Tomec, Heinrich

Tomec Heinrich (Jindřich), Maler und Illustrator. Geb. Prag, Böhmen (Praha, CZ), 13. 9. 1863; gest. Wien, 12. 7. 1928; röm.-kath.

Sohn eines Schneiders; ab 1901 verheiratet mit Käthe Geller, der Schwester des Malers Johann Nepomuk Geller. – T. besuchte die Bürger- und Gewerbeschule und stud. nach einer Ausbildung an der Malerwerkstätte des Prager Nationaltheaters 1887–92 an der Wr. ABK in der Spezialschule für Landschaftsmalerei bei →Eduard Peithner v. Lichtenfels; 1890 Goldener Füger-Preis, 1891 Gundel-Preis, 1892 Rosenbaum’scher Preis. I. d. F. gehörte er zu jener Gruppe von Wachau-Malern, die sich aus Schülern von Peithner zusammensetzte. Er hielt sich oftmals in der Wachau auf, wo zahlreiche seiner Werke entstanden, darunter Dorfansichten von Dürnstein und Weißenkirchen. Weitere Landschaftsbilder schuf T. im südl. NÖ, im Waldviertel und im Salzkammergut. Während seiner gesamten Schaffenszeit malte er immer wieder Veduten seiner Heimatstadt Prag sowie Landschaften und Stadtansichten aus Mähren, Böhmen und der Slowakei. Seine Arbeiten stehen in der Tradition der Landschaftsmalerei des 19. Jh. wie auch des Stimmungsimpressionismus. Er führte die von Peithner entwickelte Mal- und Zeichentechnik fort und setzte in den Ölgemälden meist warme, erdige Brauntöne ein, während viele seiner graph. Arbeiten ein skizzenhafter, offener Strich kennzeichnet. T. wirkte an der Illustration des sog. Kronprinzenwerks mit, für dessen Kapitel „Landschaftliche Schilderung Böhmens“ er mehrere Zeichnungen beisteuerte. Als Illustrator gestaltete er Kinder- und Jugendbücher (u. a. Mitarb. am „Bilderbogen für Schule und Haus“, 1897–1902). T. nahm regelmäßig an Ausst. in Wien und im Ausland teil (u. a. Paris, Bukarest, Berlin). Zu seinem Œuvre zählen ferner Wr. Stadt- und Panoramaansichten, v. a. der ländl. Gebiete am Stadtrand, Ansichten von Schloss Schönbrunn und mehrere Kircheninterieurs. Größere Bekanntheit erreichten ein Bild der Kaisergruft mit dem Sarg des Kronprinzen →Rudolf und ein Gemälde des Pratersterns, das als Ansichtskartenmotiv Verbreitung fand. Seine Arbeiten finden sich u. a. in der Národní galerie (Prag), in der Galéria mesta und der Slovenská národná galéria (beide Bratislava) sowie im Landesmus. NÖ in St. Pölten. T. erhielt u. a. die Große Goldene Staatsmedaille (1905), die Karl Ludwig-Medaille (1909) und den Kaiserpreis (1910). 1911 Ritter des Franz Joseph-Ordens, ab 1912 k. M., ab 1923 o. Mitgl. der Böhm. K. Franz Joseph-Akad. der Wiss., Literatur und Kunst (später České akad. věd a umění). Ab 1896 Mitgl. der Genossenschaft der bildenden Künstler Wiens (Künstlerhaus), 1900 des Hagenbunds.


Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 14 (Lfg. 66, 2015), S. 394f.
geboren in Prag
gestorben in Wien
ausgebildet in Prag
wirkte in Wachau
wirkte in Salzkammergut
wirkte in Prag
wirkte in Slowakei (Slowakische Republik)
stellte aus Paris
stellte aus Bukarest
stellte aus Berlin
war Student Akademie der bildenden Künste Wien 1887-1892
war Mitglied Franz-Joseph-Orden 1911
war k. Mitglied Böhmische Kaiser-Franz-Josef-Akademie für Wissenschaften, Literatur und Kunst (Prag) 1912-1923
war o. Mitglied Genossenschaft der Bildenden Künstler Wiens (Künstlerhaus) 1896-1900
war Mitglied Künstlerbund Hagen 1900
war o. Mitglied Böhmische Kaiser-Franz-Josef-Akademie für Wissenschaften, Literatur und Kunst (Prag) 1923

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