Šulek, Ján

Šulek (Schulek) Ján (Johann), Theologe und Schriftsteller. Geb. Rajecz, Ungarn (Rajec, SK), 29. 6. 1774; gest. Szenicz, Ungarn (Senica, SK), 6. 12. 1837; evang. AB.

Sohn des Lehrers Michal Š. (1745–1809), Vater von →Bohuslav Karol Š. und Friedrich Wilhelm Š. (1825–1849), der in Modern (Modra) Phil. stud., sich dort den slowak. Freiwilligen anschloss, allerdings von ung. Kämpfern festgenommen und in Freistadtl/ Galgócz (Hlohovec) standrechtl. zum Tode verurteilt wurde. – Š. wurde privat von seinem Onkel in Nagypalugya (Galovany-Paludza) und einem Verwandten in Kuntaplocza (Kunova Teplica), bei welchem er auch Ung. lernte, unterrichtet. Ab 1788 besuchte er das evang. Gymn. in Schemnitz (Banská Štiavnica), 1789 in Käsmark (Kežmarok), danach stud. er ab 1790 am evang. Kolleg in Debreczin (Debrecen) Rhetorik und ab 1792 in Käsmark Phil., u. a. bei →Johann Genersich. I. d. F. war er Lehrer an der evang. Schule in Geib (Hybe), ab 1797 übte er das Amt des Rektors aus. 1801–05 war er Lehrer in Mosócz (Mošovce), wo er eine nationale Bibl. begründete und u. a. →Ján Kollár zu seinen Schülern zählte. 1805–14 wirkte er als Prediger an der evang. Kirche zu Pržno in Mähren, 1814 bis zu seinem Tod war er evang. Pfarrer in Szobotist. Bedeutung erlangte Š. als Schriftsteller durch seine pädagog. geprägten Werke zur latein. Philol. und evang. Theol. Als sein Hauptwerk gilt seine dreisprachige „Grammatica latina cum interpretatione occurentium exemplorum Slavico-Hungarico-Germanica …“, 1833. Sein um 1815 abgefasster „Katechismus náboženství krestanského evangelického pro vetši mládež“ wurde mehrmals aufgelegt, ins Dt. und Ung. übers. und in allen evang. Schulen der Monarchie verwendet. Verbesserungsmöglichkeiten in der Landwirtschaft behandelte er in seiner Schrift „Kunst žive zlato delati z mleka vice másla vyvésti a vubec bohatšim se státi“ (um 1833). Š. kämpfte zeit seines Lebens für die polit. und kulturelle Gleichberechtigung der Slowaken.


Werke: Weitere W.: s. Slovenský biografický slovník.
Literatur: Rieger; Rizner; Wurzbach (s. Schulek Johann); Slovenský biografický slovník 5, 1992 (m. B., W. u. L.); Materialiensmlg. ÖBL, Wien.
Autor: (H. Grössing)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 14 (Lfg. 63, 2012), S. 43
geboren in Rajec
gestorben in Senica

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