Strupi, Simon

Strup(p)i Simon, Veterinärmediziner. Geb. Circice, Frankreich – Illyr. Provinzen (Kranj-Circe, Slowenien), 20. 10. 1812; gest. Prag, Böhmen (Praha, Tschechien), 26. 10. 1880.

Bauernsohn. – Nach Absolv. des Gymn. in Krainburg (Kranj) 1829 stud. S. ein Jahr Phil. in Laibach und vermutl. ab 1831 Med. an der Univ. Wien; 1833 Dr. med. Als Stipendiat der Lukas Knaffelschen Privatstiftung 1834–35 erlangte er den Grad eines Veterinärs am Thierarznei-Inst. in Wien, an dem er bis 1844 lehrte. 1844–55 war S. als Staatsveterinär in Laibach ein aktives Ausschußmitgl. der Krainer Landwirtschaftsges. Einige Jahre fungierte er auch als Leiter ihrer Abulanz. Bereits 1850 regte er gem. mit Bleiweis (s. d.) die Gründung einer tierärztl. Schule, der Živinozdravniška in podkovska šola, an, die erste Fachschule mit ausschließl. Slowen. als Unterrichtssprache. Hier lehrte S. unentgeltl. Anatomie, Diagnostik und Therapie der Veterinärmed. 1855–80 o. Prof. für theoret. und prakt. Veterinärmed. an der med. Fak. der Univ. Prag, setzte er sich für die Gründung einer selbständigen tierärztl. Hochschule ein. S. verf. neben zahlreichen wiss. auch populärwiss. Artikel sowie Beitrr. über Viehzucht, u. a. in „Kmetijske in rokodelske novice“ und „Velika pratika“, und schuf mit seinen Werken die Grundlage für eine slowen. veterinärmed. Fachterminol. 1864 initiierte er Diskussionen über die Behandlung der Maul- und Klauenseuche. 1844 war S. Präs. bzw. Protektor des musikal.-humorist. Ver. in Laibach, dem auch Prešeren (s. d.) angehörte. Ab 1856 war er Mitgl. der Patriot. Ökonom. Ges. für Böhmen in Prag.


Werke: Weitere W.: Nauk spoznanja in ozdravljanja vunanjih in notrajnih bolezni kónj, govéd, ovác, koz, prešicev in psov, 1852, 2. verb. Aufl.: Živinozdravništvo ali nauk o spoznanji in ozdravljanji unanjih in notranjih bolezen, 1885; etc.
Literatur: SBL (m. L.); M. Volf, in: Prameny historie zemedelství a lesnictví 2, 1967, S. 172f.; Wr. Tierärztl. MS 55, 1968, S. 194f.; Biografický slovník pražské lékarské fak. 1348–1939, 2, 1993; AVA, Wien; Mitt. Marie Makariusová, Praha, Tschechien.
Autor: (H. Gracanin)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 13 (Lfg. 62, 2010), S. 428f.
geboren in Kranj
gestorben in Prag

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