Strecker, Emil

Strecker (Ludwig) Emil, Maler und Bildhauer. Geb. Dresden, Sachsen (Dtld.), 29. 9. 1841; gest. Dürnstein (NÖ), 22. 12. 1924; evang. AB.

S. stud. 1855–66 an der Kunstakad. Dresden, u. a. ab 1859 Bildhauerei bei Ernst Julius Hähnel sowie Malerei bei Ludwig Richter. 1866 erhielt er für sein bildhauer. Schaffen den Staatspreis und ein Romreise-Stipendium, das ihm einen dreijährigen Aufenthalt in Italien ermöglichte, wo er sein maler. Talent entfaltete; 1870–75 war er Schüler an der kgl. Kunstakad. zu Düsseldorf (u. a. von Wilhelm Sohn). Ab 1883 in Wien ansässig, bildete sich S. bei H. v. Angeli (s. d.) weiter und beschickte als freischaffender Maler regelmäßig Ausst.; für seine Genrebilder fand er Käufer in Adelskreisen und im K.haus. Zur Schonung seiner angegriffenen Gesundheit übersiedelte er nach Dürnstein. Hier erlebte er in den 1890er Jahren seinen künstler. Höhepunkt mit impressionist. anmutenden Landschaften, die ausschließl. die Wachau bzw. Dürnstein zum Thema hatten und die er erstmals 1895 auf der Wr. Jahresausst. präsentierte. 1904 wurde er für seine Arbeiten mit der kleinen Goldenen Staatsmedaille ausgez. 1875–81 war S. Mitgl. des Düsseldorfer Künstlerver. Malkasten, ab 1884 der Genossenschaft der bildenden Künstler Wiens (Künstlerhaus), ab 1900 des Hagenbunds, 1919 Mitbegründer des Wachauer Künstlerbunds, der wesentl. zur Popularisierung des Donautals zwischen Krems und Melk beitrug. Als einer der Älteren dieser Künstlergruppe wurde er wiederum zum Vorbild für die nächste Malergeneration, z. B. für Siegfried Stoitzner.


Werke: s. u. Boetticher.
Literatur: NFP, 25. 12. 1924; Land-Ztg., 1. 1. 1925; Eisenberg 1; Fuchs, 19. Jh.; Fuchs, Erg.Bd.; Thieme–Becker; F. v. Boetticher, Malerwerke des 19. Jh. 2/2, 1898 (m. tw. W.); Das geistige Dtld. am Ende des 19. Jh. 1, 1898; M. Suppan – P. Weninger, Wachaumaler – Wachaumotive ..., 1987, S. 78; W. Aichelburg, Das Wr. Künstlerhaus 1861–2001, 1, 2003, s. Reg.; W. Krug, Wachau, 2003, S. 188, 198, 261; M. Suppan, Paradies Wachau …, 2004, S. 275 (m. B.); evang. Pfarramt, Krems, Nö. LA, St. Pölten, beide NÖ; Hochschule für Bildende Künste, Dresden, Künstlerver. Malkasten, Kunstakad., beide Düsseldorf, alle Dtld.
Autor: (G. Winter)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 13 (Lfg. 62, 2010), S. 385
geboren in Dresden
gestorben in Dürnstein
wirkte in Italien 1866-1869
wirkte in Wien 1883
wirkte in Dürnstein
war Student Königlich Sächsische Akademie der Bildenden Künste zu Dresden 1855-1866
war Student Kunstakademie Düsseldorf 1870-1875
war Mitglied Künstler-Verein Malkasten 1875-1881
war Mitglied Genossenschaft der Bildenden Künstler Wiens (Künstlerhaus) 1884
war Mitglied Künstlerbund Hagen 1900
war Gründungsmitglied Wachauer Künstlerbund 1919

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