Streitt, Franciszek

Streitt Franciszek (Franz), Maler. Geb. Brody, Galizien (Ukraine), 24. 11. 1839; gest. München, Bayern (Dtld.), 29. 12. 1890.

Sohn eines Finanzbeamten, ab 1881 mit der Malerin Maria Theresia Friedl (geb. 1855; gest. nach 1908) verehel. – S. absolv. 1854 die Realschule in Lemberg (L’viv) und besuchte anschließend die Techn. Akad., 1856–66 stud. er an der Schule der Schönen Künste u. a. bei Luszczkiewicz und J. Matejko (beide s. d.) in Krakau (Kraków) und 1867–71 an der Wr. ABK u. a. bei Eduard v. Engerth (s. d.). 1871 übersiedelte er nach München, gründete dort mit seinem Stud.freund Kozakiewicz (s. d.) ein gem. Atelier und war i. d. F. mit der dortigen poln. Künstlergruppe – u. a. mit Józef Brandt und Alfred Wierusz-Kowalski – eng verbunden. S., der mehrere Kunstreisen in die Alpen, nach Galizien und Ungarn unternahm, war Mitgl. des Münchner Kunstver. und nahm an zahlreichen Ausst. im In- und Ausland (u. a. in Krakau, Warschau, München und London) teil. Sein Werk war stilist. dem Akademismus verpflichtet: Inhalt und Motive seiner Bilder waren z. Tl. von der poln. Literatur und Geschichte inspiriert („Lauer“, „Patrouille der Aufständischen im Jahre 1863“), mit der Zeit überwog bei S. allerdings die Landschafts- und Genrethematik, oft mit sentimentaler und moral. Färbung („Wandernde Zigeuner“, „Not und Überfluß“). Tle. seines Œuvres befinden sich im Muz. Narodowe in Kraków und Warszawa sowie in zahlreichen Privatsmlgg. in Polen, Großbritannien und Dtld.


Werke: Weitere W. (auch s. u. Boetticher): Katharina Jagiellonica auf Schloß Gripsholm, 1870; Puppenarzt, 1876; Auf dem Weg, 1877; Begegnung am Brunnen, um 1880; In einem kleinen Städtchen, um 1888; So geht die Arbeit, wenn der Meister nicht zu Hause, 1890; etc.
Literatur: ADB; Bénézit; PSB (m. L.); Thieme–Becker; Wurzbach; F. v. Boetticher, Malerwerke des 19. Jh. 2/2, 1898 (m. tw. W.); Die Münchner Schule 1850–1914, München 1979, S. 396 (Kat.); H. Ludwig u. a., Münchner Maler im 19. Jh. 4, 1983; H. Stepien – M. Liczbinska, Artysci polscy w srodowisku monachijskim w latach 1828–1914, 1994; A. Lewicka-Morawska, Slownik malarzy polskich 1, 1998; H. Blak u. a., Polish Painting of the 19th Century, Kraków 2001 (Kat.).
Autor: (T. Szybisty)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 13 (Lfg. 62, 2010), S. 395f.
geboren in Brody
gestorben in München
ausgebildet in Lemberg 1839-1854
wirkte in München 1871
reiste nach Galizien
reiste nach Ungarn
stellte aus Krakau
stellte aus Warschau
stellte aus München
stellte aus London
war Student Technische Akademie Lemberg 1855
war Student Akademia Sztuk Pie̜knych (Krakau) 1856-1866
war Student Akademie der bildenden Künste Wien 1867-1871
war Mitglied Kunstverein München

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