Stossich, Adolf

Stossich Adolf (Adolfo), Naturforscher und Lehrer. Geb. Fiume, Ungarn (Rijeka, Kroatien), 16. 1. 1824; gest. Triest, Freie Stadt (Trieste, Italien), 24. 6. 1900.

Vater von Michele S. (s. u.) – S. war nach Absolv. seines Stud. an der Accad. di belle Arti 1845 und der Univ. Wien (nicht nachweisbar) 1861–91 als Lehrer an der Oberrealschule in Triest angestellt und befaßte sich mit der Erforschung der Fauna und Flora von Triest und Umgebung. Bes. interessierte er sich für die Moostierchen (Bryozona) in der Kvarner-Bucht, aber auch für die Meeres-, Land- und Süßwasserweichtiere in der Adria sowie an der östl. Adriaküste und katalogisierte die Meerestiere der Adria. Als Malakologe arbeitete er eng mit Robic (s. d.) zusammen. Forschungsreisen führten ihn gem. mit seinem Sohn auf den Biokovo und in das Velebitgebirge. 1895 veröff. er eine wiss. Arbeit über die von ihm erfaßten Schnecken und Pflanzen der adriat. Küste. Sein Interesse galt auch der Höhlenforschung, dem Obstbau und der Forstwirtschaft. S., der wesentl. zur Kenntnis der adriat. Meeres- und der kontinentalen Küstenfauna von Weichtieren beitrug, publ. in zahlreichen Fachz. und Schulberr. 1858–98 war er mit einigen Unterbrechungen Sekr. der Triester Gartenges. Società d’orticultura del Litorale (ab 1868 Società agraria in Trieste). Ebenso fungierte er als Vizepräs. der Società Adriatica di Scienze naturali und als Mitgl. des Zoolog.-botan. Ver. in Wien, dem er mehrmals Pflanzen- und Tierpräparate schenkte. Auch sein Sohn, der Zoologe und Helminthologe Michele S. (geb. Triest, 12. 8. 1857; gest. ebd., 7. 2. 1906), soll zunächst an der Univ. Wien stud. haben, 1874–76 war er ao. Hörer an der phil. Fak. der Univ. Innsbruck. Als Mittelschulprof. in Triest wandte er sein Interesse bald der Naturforschung zu. Bereits während seines Stud. nahm er 1874 an einer Forschungsreise auf dem Dampfer „Pelagosa“ entlang der istr. und dalmat. Küste mit Zwischenstopps auf den Inseln Vis und Pelagosa/Palagruža teil. Die wiss. Ergebnisse dieser Reise publ. er 1875 bzw. 1877 in „Bollettino della Società Adriatica di science naturali in Trieste“ unter dem Titel „Escursione sull isola di Pelagosa“ bzw. „Sulla geologia e zoologia dell’isola di Pelagosa“. S.s bes. Interesse galt den Krebstieren, den parasit. Platt- (Platodes) und Fadenwürmern (Aschelminthes) sowie den Borstenwürmern. Er untersuchte die im Kroat. Zoolog. Volksmus. befindl. parasit. Platt- und Fadenwürmer und beschrieb einige neue Arten. Sein Name findet sich mehrfach in der naturwiss. Nomenklatur (Aphanurus stossichii, Elstia stossichianum, Telorchis stossichi, Calicotyle stossichi).


Werke: Weitere W. (auch für Michele S.): s. Bollettino della Società Adriatica di science naturali in Trieste 29/1, 1926.
Literatur: (tw. auch für Michele S.): Enc. Jug. (m. W.); SBL (m. L.); Bollettino della Società Adriatica di Scienze Naturali 19, 1899, S. 26; G. Subak, Cent’anni d’insegnamento commerciale …, 1917, S. 296 (m. W.); G. Nonveiller, The pioneers of the research on the insects of Dalmatia, 1999, S. 260; UA, Innsbruck, Tirol; Materialiensmlg. ÖBL, Wien (m. B. von Michele S.).
Autor: (D. Angetter – H. Gracanin)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 13 (Lfg. 61, 2009), S. 331f.
geboren in Rijeka
gestorben in Triest

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