Strakatý, Jan

Strakatý Jan, Jurist. Geb. Prag, Böhmen (Praha, Tschechien), 22. 10. 1835; gest. ebd., 10. 6. 1891.

Sohn von Karel S. (s. d.). – S. besuchte das Akadem. Gymn. in Prag und stud. danach Jus an der Univ. Prag; 1859 Dr. jur. Danach war er als Konzipient in mehreren Advokaturskanzleien tätig und führte ab 1868 eine eigene Kanzlei, ehe er 1871 Notar wurde. 1867–73 böhm. LT-Abg., gehörte S. zu den Gründern der jungtschech. Partei. Daneben engagierte er sich in Standesfragen, so u. a. beim Juristenver. Právnické Jednota und als Präs. der Notariatskammer (1883) sowie des Notarsver. für Böhmen. Publizist. kämpfte er bes. gegen Wucher und unsaubere Geschäftspraktiken und hielt zahlreiche Vorträge über diese Themen. Neben seiner berufl. Tätigkeit engagierte sich S. auch in kulturellen Belangen. Schon seit seiner Jugend theaterbegeistert, wirkte er an Liebhaberauff. mit und übers. dt.sprachige Dramen ins Tschech. 1868 trat er der Genossenschaft des böhm. Landestheaters bei, 1870 wurde er in dessen Präsidium, 1876 zum Präs. gewählt. 1870–72 war S. Dir. des Prager Interimstheaters und 1874–89 Vors. des Kunstver. Umelecká beseda.


Werke: O nekterých pochybných otázkách z oboru nového knihovního rádu, 1873; Zápisky starého notáre, 1880; Zákony k ochrane dlužníku proti nesvedomitým veritelum a k ochrane veritelu proti nesvedomitým dlužníkum, 1881; Uprímné slovo pred otevrením Národního divadla, 1881; etc.
Literatur: Bohemia, Národní listy, 11., Národní politika, 13. 6. 1891; Lišková; Otto; Otto, Erg.Bd.; Právník 30, 1891, S. 401f.; M. Navrátil, Almanach ceskoslovenských právníku, 1930.
Autor: (J. Pokorný)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 13 (Lfg. 61, 2009), S. 344f.
geboren in Prag
gestorben in Prag

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