S. trat 1839 als Expropriis-Gemeiner in das IR 57 ein und wurde ab 1840 als Unterlt. 2. Kl., ab 1848 als Unterlt. 1. Kl. beim IR 47 verwendet, kam im selben Jahr als Oblt. zum Dt.banater Grenzrgt. 12, war 1849–50 als Hptm. 2. Kl. beim Czaikisten-Baon. und machte die Feldzüge 1848–49 als Gen.stabsoff. des serb. Armeekorps mit, wobei er sich im April 1849 bes. bei Vilova (Vilovo) bewährte. 1849 mit dem Ritterkreuz des Leopold-Ordens ausgez., wurde er 1853 in den Ritterstand erhoben. 1850 zum IR 42 übersetzt. 1851 Hptm. 1. Kl., machte er 1859 den Feldzug in Italien beim IR 35 mit und trat 1864 als Mjr. des IR 73 i. d. R. Danach entwickelte er sich autodidakt. zu einem anerkannten Fachmann für Hydrographie, der sich – auch publizist. – bes. mit den Flußregulierungen in Ungarn beschäftigte und als früher Verfechter des naturnahen Wasserbaus galt. So warnte er schon ab Beginn der 1870er Jahre vor einer Überschwemmung von Szegedin (Szeged) durch die Theiß und schlug den Bau eines Kanals zur Entlastung des Flusses vor, ein Plan, der 1871 auch dem ung. Reichstag vorgelegt, jedoch nicht verwirklicht wurde, weshalb 1879 tatsächl. eine schwere Hochwasserkatastrophe eintrat. S.’ Arbeiten über die Entsumpfung der Donau- und Theißniederungen waren ebenso anerkannt wie seine Theorie von der Erscheinung paralleler Sandhügel in der unteren Donauebene durch den Einfluß der Kossava-Winde. S. war Mitgl. der Geograph. Ges. in Wien, der Afrikan. Ges., des Donauver. und des Wiss. Klubs.
Werke: Erlebnisse eines k. k. österr. Off. in den Feldzügen 1848 und 1849 in Ungarn, 1863, auch serb.; Die Entsumpfung der Niederungen der Theiss und des Banats, 2. Aufl. 1874; Ueber die Ursachen der Katastrophe von Szegedin, 1879; Ungarns Stromregulierungen, 1883; Die Entsumpfung und Regulierung des südöstl. niedrigsten Theiles Syrmiens, in: Danubius 18, 1902, Nr. 9f., 12; etc.
Literatur: NFP, 20. 10. 1900, 26. 3. 1902; Kosel 1; Wurzbach; Danubius 17, 1901, S. 205; L. Zels, ebd. 18, 1902, S. 101; Leopoldina 38, 1902, S. 82; Geographen-Kal. 1, 1903, S. 234; AVA, KA, WStLA, alle Wien.
Autor: (M. Martischnig – Ch. Mentschl)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 13 (Lfg. 60, 2008), S. 134