Stadlmayr, Franz

Stadlmayr Franz, Apotheker und Fachschriftsteller. Geb. Hadersdorf-Weidlingau, NÖ (Wien), 5. 9. 1872; gest. Darmstadt, Dt. Reich (Dtld.), 5. 12. 1932.

Nach Absolv. seiner Schulausbildung erlernte S. den Beruf eines Apothekers und stud. 1891–93 Pharmazie an der Univ. Wien; 1893 Mag. pharm. 1900–02 stud. er Pharmazie an der Univ. Freiburg im Breisgau und anschließend an der Univ. Straßburg; 1902 Dr. phil. Zunächst Ass. am Chem. Laboratorium von Remigius Fresenius in Wiesbaden, wechselte er 1903 als Leiter des Kontroll-Laboratoriums der Fa. Merck nach Darmstadt. Dort setzte sich S. für eine strenge Überwachung und Verbesserung der Erzeugnisse ein und erwarb sich internationales Ansehen auf dem Gebiet der chem. Analyse. Seine Erkenntnisse, insbes. die Untersuchungstechnik betreffend, publ. er in zahlreichen Werken. Darüber hinaus bearb. er die neueren Aufl. von Carl Krauchs „Die Prüfung der chemischen Reagentien auf Reinheit“, 2. Aufl. 1891, 3. Aufl. 1896, wirkte an der Neugestaltung und Erweiterung von Emanuel Mercks „Reagenzien-Verzeichnis“, 4. Aufl. 1916, mit und bearb. den bis heute gebräuchl. und vielfach aufgelegten „Merck-Index“. 1920–31 war S. auch Mitarb. an der „Zeitschrift für analytische Chemie“. Im Rahmen seiner Tätigkeit in Fachausschüssen überprüfte er im Auftrag des Reichsgesundheitsrats die Untersuchungsvorschriften für viele Präparate in der 6. Ausg. des Dt. Arzneibuchs.


Werke: Über die Einwirkung von Natronlauge auf Bromphenylbutyrolacton, in: Justus Liebig’s Annalen der Chemie 334, 1902 (= phil. Diss. Straßburg); Chem. Präparate, in: Chem.-techn. Untersuchungsmethoden 3, ed. E. Berl – G. Lunge, 8. Aufl. 1931.
Literatur: Dt. Apotheker-Biographie 2; Poggendorff 6; Süddt. Apotheker-Ztg. 72, 1932, S. 753; Pharmazeut. Ztg. 77, 1932, S. 1372; UA, Wien.
Autor: (D. Angetter – C. Kopke)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 13 (Lfg. 59, 2007), S. 76
geboren in Wien
gestorben in Darmstadt

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