Schmidt, Erich August

Schmidt, —Erich August Schauspieler. Geb. Wien, 27. 5. 1865; gest. Graz (Stmk.), 24. 4. 1905.

Sohn des Kunsttischlers und Innenausstatters Carl Friedrich Heinrich S., Bruder des Max (Miksa) S. (beide s. d.); evang. AB. Nach erfolgreicher Absolv. (1883) der Schauspielschule des Konservatoriums für Musik und darstellende Kunst in Wien war S. u. a. bei den Meiningern und am Grand Théâtre Amsterdam (1887) engagiert. 1888 spielte er amStadttheater Halle/Saale erste große Rollen (wie Lear und Ödipus) und kam 1889 an das neu gegründete Dt. Volkstheater nach Wien, das er aber bald wieder verließ. Wechselnde Engagements (Breslau/Wroclaw, Berlin und München) folgten, bis er am Prager dt. Theater 1895–1901 vorübergehend seßhaft wurde, wo er sich - äußerlich begünstigt durch seine hünenhafte Gestalt – zum Charakterdarsteller entwickelte. Im Juni 1900 gastierte er u. a. als Kattwald in Grillparzers „Weh dem, der lügt“ am Wr. Hof burgtheater, an das er daraufhin im Herbst 1901 engagiert wurde. Er spielte u. a. den Großinquisitor in Schillers „Don Carlos“, Kg. Claudius in Shakespeares „Hamlet“, Buyck in Goethes „Egmont“ und den Nickelmann in Hauptmanns „Die versunkene Glocke“. S. starb während eines Burgtheatergastspiels in Graz, das er auch als Regisseur betreut hatte.


Literatur: Tagespost (Graz), N. Fr. Pr. (beide Abendausg.), Neues Wr. Tagbl. und Bohemia vom 25. 4., Wr. Bilder vom 3. 5. 1905 (mit Bild); Neuer Theater-Almanach 17, 1906, S. 171; Eisenberg, Bühnenlex.; Kosch, Theaterlex.; E. Frank, Das Burgtheater unter der Dion. von P. Schlenther, phil. Diss. Wien, 1931, passim; M. v. Alth, Burgtheater 1776–1976, (1976), Reg. Bd., S. 301.
Autor: (E. Fleissner-Moebius)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 10 (Lfg. 48, 1992), S. 252
geboren in Wien
gestorben in Graz

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