Sawicki, Karl Nikolaus

Sawicki Karl Nikolaus, Instrumentenmacher. * Stanislau (Ivano-Frankivs’k, Galizien), 8. 12. 1792(3); † Wien, 13. 10. 1850.

Stammte aus einer Gutsbesitzerfamilie; besuchte in Lemberg (L’viv) das Gymn. und wohnte bei einem Lautenmacher (vermutlich J. Kostrzewski oder J. Kuczynski), bei welchem er zum Streichinstrumentenmacher ausgebildet wurde. In der Folge war er möglicherweise als Geigen- und Lautenmacher in Galizien tätig. In Wien arbeitete er als befugter Geigenmacher ab 1823. S. gilt als einer der besten Wr. Geigen- und Lautenmacher; er verfertigte auch einige gut gelungene Kopien von Guarneri del Gesù-Geigen, darunter von der Violine Paganinis. S. bevorzugte das große Modell von Stradivari als Muster für seine Instrumente, die relativ starke Ränder und eine etwas breite Schnecke zeigen, der Lack ist rotgelb bis braun.


Literatur: Kunst- und Ind.-Ausst. Wöchentliches Beibl. zum Humoristen vom 10. 7. 1837; Allg. Wr. Musik-Ztg. 3, 1843, S. 282f.; G. Stradner, in: Wr. Geschichtsbll. 40, 1985, S. 44, 46: Exner, Gewerbe und Erfindungen 2, S. 98; Frank-Altmann, 14. Aufl.; Riemann, 12. Aufl.; Wurzbach (s. S. Nikolaus); W. L. F. v. Lütgendorff, Die Geigen- und Lautenmacher … 2, 5.16. Aufl. 1922, S. 438; Z. Szulc, in: Ksiega pamiatkowa ku czci Prof. A. Chybinskiego, 1950, S. 374f.; ders., Slownik lutników polskich ( = Poznanskie Towarzystwo Przyjaciól Nauk. Wydzial Historii i Nauk Spotecznych. Prace Komisji Historii Sztuki 3), 1953, s. Reg.; Slownik muzyków polskich, red. von J. Chominski, 2, 1967; K. Jalovec, Dt. und österr. Geigenbauer, (1967); H. Ottner, Der Wr. Instrumentenbau 1815–33 ( = Wr. Veröff. zur Musikwiss. 9), 1977; F. Prochart, Der Wr. Geigenbau im 19. und 20. Jh. ( = ebenda, 16), (1979).
Autor: (W. Bienkowski)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 10 (Lfg. 46, 1990), S. 3
geboren in Ivano-Frankivs’k
gestorben in Wien

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