Stud. Hochbau an den Polytechn. Inst. in Brünn/Brno (1866/67) und Wien (1867–69, 1869 Staatsprüfung); 1869/70 war er bei der Südbahnges., 1870/71 beieiner Grazer Bauunternehmung, dann im Staatsbaudienst in Brünn, 1872 in NÖ tätig, im selben Jahr honorierter Doz. für Enz. der Hoch- und Ing.Baukde. am Dt. Polytechn. Landesinst. in Prag. Wurde 1875 Doz., 1876 ao. Prof., 1882 o. Prof. für Hochbau an der Dt. Techn. Hochschule in Prag, 1888/89 und 1903/04 Rektor. Ab 1892 wirkte S. als Leiter des fürstlich Lobkowitzschen Bauamtes in Raudnitz (Roudnice nad Labem) und baute Badegebäude sowie Badeeinrichtungen in Bilin (Bílina) und Eisenberg (Jezerí). In Böhmen und Mähren errichtete er als Spezialist für Ind.-Bauten mehrere Zuckerfabriken und Brauereien. S.s Bauten gehörten zunächst dem Späthistorismus an; um 1900 wurden sie merklich großflächiger und zeigen vereinzelt geometr. Jugendstilformen. Mitgl. der Böhm. K. Franz Joseph-Akad. der Wiss., Litteratur und Kunst. 1903 HR.
Werke: St. Hieronymuskirche und Pfarrhof, 1900 (Sedletz b. Tabor); Rathaus, 1901 (Gradlitz); Wohnhaus mit Apotheke, 1901–03 (Königinhof); Acker- und Weinbauschule, 1902 (Leitmeritz); Chem. Inst. der Dt. Techn. Hochschule, 1906–08 (Prag); Neubau der Brunnenanlage, u. a. Kolonnaden, Neufassung der Quellen, Laboratorien (Bilin-Sauerbrunn); Neue Türme der Lorettokirche (Prag); Restaurierung des Schlosses (Raudnitz); etc.
Literatur: N. Fr. Pr. vom 26. 3. 1907; Dt. Arbeit 6, 1906/07, S. 484; K. Járay, HR Prof. F. S. †, ebenda, 6, 1906/07, S. 545 ff.; Techn. Bll. (Prag) 39, 1907, S. 81 ff.; Biograph. Jb. 12, 1909, S. 74 (Totenliste); Die k. k. Dt. Techn. Hochschule in Prag 1806–1906, red. von F. Stark, 1906, S. 380; A. Birk, Die Dt. Techn. Hochschule in Prag 1806–1931, 1931, S. 88.
Autor: (J. Butzke)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 9 (Lfg. 44, 1987), S. 362f.