Rudczinsky, Karl

Rudczinsky (Rudzinsky) Karl, Architekt und Naturforscher. * Troppau (Opava, österr. Schlesien), 2. 6. 1751; † Brünn (Brno), 21. 4. 1819.

Nach dem Vorbild seines Vaters, eines Liechtenstein. Burggrafen in Troppau, trat er in Liechtenstein. Dienste und war als Ing., Architekt, später Hüttendir. und Wirtschaftsrat (in dieser Funktion auch bei Gfn. J. v. Fürstenberg) tätig. R. interessierte sich sehr für die Naturwiss., vor allem für Mineral. Er entdeckte u. a. den Andalusit bei Spornhau (Ostružná), den Apatit bei Rožna (Rožná) und den Cölestin bei Olomucan (Olomucany). Er besaß auch eine über 3000 Stück zählende Mineraliensmlg. 1784 führte R. gem. mit anderen die Untersuchung der Macochaschlucht durch, die von ihm auch beschrieben wurde. R. war Mitgründer des Ver. der Naturfreunde (1799) und ab 1800 Mitgl. der Mähr. Ges. der Natur- und Vaterlandskde. sowie des Verwaltungsausschusses der Mähr.-schles. Ges. zur Beförderung des Ackerbaues, der Natur- und Landeskde. in Brünn.


Literatur: Die Mazocha, in: Notizen-Bl. der hist.-statist. Section der k. k. mähr.schles. Ges. zur Beförderung des Ackerbaues, der Natur- und Landeskde., 1858, S. 54 ff.; Wurzbach; Ch. d’Elvert, Geschichte der k. k. mähr.-schles. Ges. zur Beförderung des Ackerbaues, der Natur- und Landeskde. . . . Mährens und Österr. Schlesiens ( - Schriften der hist.-statist. Section der k. k. mähr.-schles. Ges. zur Beförderung des Ackerbaues, der Natur- und Landeskde. 20), 1870, Beilagen, S. 101 ff.; T. Krutta, Moravské nerosty a jejich literatura 1940–65, 1966, S. 16; R. Kettner, Pocátky geologických ved na morave a ve Slezsku ( = Acta Univ. Palackianae Olomucensis, Facultas rerum naturalium 36), 1967, S. 9 ff.
Autor: (F. Spurný)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 9 (Lfg. 44, 1987), S. 312
geboren in Troppau
gestorben in Brünn

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