Porumbescu, Ciprian

Porumbescu Ciprian, Komponist und Dirigent. * Cameral Schipoth (Sipotele Sucevei, Bukowina), 14. 10. 1853; † Stupca (Ciprian Porumbescu, Bukowina), 6. 6. 1883.

Sohn des Folgenden; spielte zunächst nach Gehör Violine, stud. dann 1859–64 bei Mikuli (s. d.) und bei Nosievici Musiktheorie, bei S. Mayer und Schlötzer Violine. 1873–77 stud. er griech.-orthodoxe Theol. in Czernowitz (Cernivci) und lernte nun auch Klavier- und Violoncellospiel sowie bei Vorobchievici Komposition und Chorleitung. 1875–1877 war P., der schon vorher verschiedene Chor- und Kammermusikensembles organisiert und geleitet hatte, Chorleiter der Czernowitzer Studentenverbindung Arboroasa. Aus polit. Gründen mußte er eine Haftstrafe verbüßen, die seine Gesundheit erschütterte. 1879/80 stud. P. an der Univ. Wien Geschichte, gleichzeitig am Konservatorium, u. a. bei Bruckner (s. d.), Harmonielehre, Komposition, Violine und Klavier, leitete den Chor der rumän. Studentenverbindung România Juna und gab neben eigenen Kompositionen und Aufzeichnungen rumän. Musikfolklore auch ein Liederbuch, eine Art Kommersbuch, für rumän. Studenten heraus (1880). 1881/82 war er Musiklehrer in Kronstadt (Brasov) und Chordirigent der St. Nicolauskirche in Schei (Seii) sowie des rumän. Turn- und Gesangver. An P.s ca. 250 Kompositionen umfassendem (Euvre wird die bes. Spontanität der melod. Erfindung gerühmt. Er verwendete Elemente der rumän. Volksmusik, die ihn bereits früh beeindruckt hatte, und strebte einen eigenen nationalen Stil „im Volkston“ an.


Werke: 2 Bühnenwerke; Chöre; Lieder; Werke für Violine und Klavier; etc. Opere alese, hrsg. von V. Cosma, 2 Bde., 1954–58.
Literatur: Die Musik in Geschichte und Gegenwart; Riemann; V. Cosma, C. P., 1957; G. Breazul, C. P., 1960; Z. Vancea, Creatia muzicala românesca . . . 1, 1968; V. Cosma, Muzicieni români, 1970 (mit Bibliographie).
Autor: (U. Harten)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 8 (Lfg. 38, 1981), S. 214f.
geboren in Shepit
gestorben in Ciprian Porumbescu

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