Podraczky, Josef

Podraczky (Podratzky, Podrazky) Josef, Chirurg. * Wien, 11. 11. 1830; † Gaming (NÖ), 27. 8. 1894.

Trat 1855 als feldärztlicher Gehilfe in die Armee ein, 1857 Dr. med.; ab 1860 Ass. bei F. Frh. v. Pitha (s. d.) an der chirurg. Klinik, 1867 ao. Prof. der theoret. Chirurgie, der Bandagen- und Instrumentenlehre an der Medizin.-chirurg. Josephs-Akad. in Wien, im selben Jahr ao. Mitgl. des Militär-Sanitätskomitees. 1882/83 Leiter des Garnisonsspitals n. 1 in Wien, ab Dezember 1883 Leiter der 14. Abt. im Reichskriegsmin., 1885 Gen.Stabsarzt, 1891 Chef des Militärärztlichen Off.Korps. P., der sich u. a. im Krieg von 1866 bes. ausgezeichnet hatte, erwarb sich um die medizin. Praxis in der österr. Armee große Verdienste. Auf seine Initiative hin wurden beim Stand der Militärärzte und im Militärdienst zahlreiche Verbesserungen und wertvolle Neuerungen durchgeführt. 1887 veranlaßte er den Pockenimpfzwang in der Armee. P. wurde vielfach geehrt und ausgezeichnet.


Werke: Ein Beitr. zur Casuistik der Pseudoarthrose des Oberschenkels, in: WMW 19, 1869; Verletzungen und Krankheiten des Penis und der Harnblase, in: Hdb. derallg. und speciellen Chirurgie . . ., red. von F. v. Pitha und Th. v. Billroth, 3, Abt. 2 B, 1871–75; zahlreiche Abhh. in WMW 1865–80; etc.
Literatur: Gen.Stabsarzt Dr. J. P. †, in: Wr. klin. Ws. 7, 1894, S. 682; Eisenberg, 1893, 2; Lesky, S. 203 f.; Pagel; S. Kirchenberger, Lebensbilder hervorragender österr.- ung. Militär- und Marineärzte (= Militärärztliche Publ. 150), 1913; KA Wien.
Autor: (P. Slezak)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 8 (Lfg. 37, 1980), S. 137
geboren in Wien
gestorben in Gaming

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