Pawlikowski, Mieczysław Gwalbert Henryk

Pawlikowski Mieczyslaw Gwalbert Henryk, Politiker, Schriftsteller und Journalist. * Lemberg, 9. 9. 1834; † Krakau, 23. 12. 1903.

Sohn des Vorigen, Vater des Folgenden und des Agronomen Jan G. P. (s. d.), Enkel des Landwirts Józef B. P. (s. d.); wurde nach Jusstud. an der Univ. Lemberg und einer Reise nach Italien und Paris (1855–58) zum Vorkämpfer des Darwinismus und der materialist. Phil. in Galizien. Während des Jänneraufstandes (1863) im Kg.Reich Polen unterstützte er die Aufständ. im Bez. Przemysl, arbeitete für die Nationalregierung in Warschau und war dann in Olmütz bis 1865 inhaftiert. 1868 gehörte er zu den Gründern und Red. der Tagesztg. „Kraj“ (Land) und ab 1882 der „Nowa Reforma“ (Neue Reform) in Krakau. Außerdem finanzierte er einige demokrat. und national ausgerichtete Tagesztg. in Lemberg. 1868 gründete er die Ges. der Freunde der Volksbildung in Galizien. P. vergrößerte beträchtlich die hist. und kunsthist. Smlg. seines Vaters und machte sie dem Publikum zugänglich. Er schrieb vor allem Ges.Nachrichten sowie Literaturkritiken und war 1865/66 Wr. Korrespondent des „Dziennik Warszawski“ (Warschauer Tagbl.). Ab 1869 Mitgl. des Polit. Kreises in Krakau, kämpfte P. um die Autonomie Galiziens sowie um die Entwicklung der Volksschulen und setzte sich für die moderne poln. Kunst ein.


Werke: Pamietnik piesniarza (Tagebuch eines Liedersängers), 1856; Pseudoplotki i prawdy (Klatsch, Gerücht und Wahrheit), 1871; Ultramontanizm i moderanci (Ultramontane und Gemäßigte), 1871; Literatura jezuicka w Krakowie (Die Literatur der Jesuiten in Krakau), 1873; Ave Patria (Gedichte), 1881; Druga milosc (Zweite Liebe), 1883; Baczmaha, 1898; Obrazki i opowiadania (Bilder und Erz.), 2 Bde., 1904; etc.
Literatur: Nowa Reforma, Jg. 22, 1903, n. 295; A. Wlodarski, Materialy do historii rodu P. (Materialien zur Familiengeschichte der P.), 1929, s. Reg.; S. Eile, Twórczosc publicystyczna i literacka M. P. (Die literar. und journalist. Tätigkeit M. P.s), in: Z dziejów kultury i literatury Ziemi Przemyskiej (Aus der Kultur- und Literaturgeschichte des Gebietes um Przemysl), Bd. 2, 1973, s. Reg.; Slownik pracowników ksiazki polskiej (Biograph. Lex. aller mit poln. Büchern Beschäftigten), red. von I. Treichel, 1972; Wurzbach; W. Feldman, Pismiennictwo polskie ostatnich lat dwudziestu (Poln. Schrifttum der letzten 20 Jahre), Bd. 1, 1902, S. 40 f.; Bibliografia literatury polskiej „Nowy Korbut“ (Bibliographie der poln. Literatur „Nowy Korbut“), Bd. 9; Romantyzm (Romantik), red. von I. Sliwinska und S. Stupkiewicz, 1972, s. Reg.; C. Lechicki, Krakowski „Kraj“ (Die Krakauer Z. „Land“) 1869–74, 1975, s. Reg.
Autor: (M. Tyrowicz)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 7 (Lfg. 34, 1977), S. 369f.
geboren in Lemberg
gestorben in Krakau
reiste nach Italien 1855
reiste nach Paris -1858
war gefangen in Olmütz 1863-1865
war Korrespondent in Wien 1865-1866
war Student Universität Lemberg
war Mitarbeiter von Nationalregierung in Warschau (Jänneraufstand, 1863) 1863-1863
war Gründer und Redakteur von Nowa Reforma 1882
war Gründer und Redakteur von Kraj 1868
war Gründer von Gesellschaft der Freunde der Volksbildung in Galizien 1868
war Korrespondent Dziennik Warszawski 1865-1866
war Mitglied Politischer Kreis (Krakau) 1869

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