Nostitz-Rieneck, P. Robert Gf. von

Nostitz-Rieneck P. Robert Graf von, SJ, Geschichtsphilosoph und Pädagoge. * Slabetz (Slabec, Böhmen), 18. 3. 1856; † Freising (Bayern), 16. 7. 1929.

Vetter des Politikers und Industriellen Erwein F. M. Gf. v. N.-R. (s. d.), Bruder des Vorigen; stud. an der Univ. Prag 1874–77 Jus und Geschichte, 1877–81 als Alumne des theolog. Konviktes zu Innsbruck an der dortigen Univ. Phil. und Theol. 1881 Priesterweihe. Im selben Jahr trat N.-R. in das Noviziat der Dt. Ordensprovinz der Ges. Jesu und verbrachte die längste Zeit seiner Ordensausbildung und -tätigkeit außerhalb Deutschlands. 1881–85 in den Niederlanden, 1888–90 in England, 1890–93 stud. er an der Univ. Wien Geschichte. 1893–1915 lehrte er in Feldkirch am Gymn. Stella Matutina, dem von dt. Jesuiten geleiteten Inst., Religion, Geschichte und philosoph. Propädeutik. Die schriftsteller. Tätigkeit, die N.-R. bereits 1887 begonnen hatte, setzte er auch während dieser Zeit fort. 1916–20 war er Fachbearbeiter für Geschichte in der Red. der „Stimmen der Zeit“ mit Sitz in München. 1920–22 wirkte er als Spiritual am Priesterseminar in Straubing, 1922–29 in Freising. Umfassende Bildung sowie philosoph. Durchdringen geschichtlicher Ereignisse und Zusammenhänge sicherten seinen Veröff. hohe Wertschätzung. Menschliche Vornehmheit, Kontaktstärke und Einfühlungsvermögen stempelten ihn zu einer ungewöhnlichen Erzieherpersönlichkeit.


Werke: Kardinal Schwarzenberg, 1887; Das Problem der Kultur, 1888; Eine Episode aus dem Leben des Gf. L. Thun, 1894; Textkrit. zum Investiturprivileg Calixtus’ II., 1894; Vom Tode des K. Julian, 1907; Gf. P. v. Hoensbroechs Flucht aus Kirche und Orden, 1913; zahlreiche Abhh. in Z., u. a. Stimmen der Zeit, Hist.-polit. Bll., Z. für kath. Theol.
Literatur: RP vom 18. 3. 1916; Rhein–Main. Volksztg. vom 22. 7., Neue Zürcher Nachr. vom 24. 7. 1929; Korrespondenz des Priestergebetsver. Innsbruck 64, 1929, S. 9; Aus der Stella Matutina, H. 46, 1929, S. 566 ff., H. 47, 1930, S. 642 ff.; Schweizer. Rundschau, 1930, H. 1; Mitt. aus den dt. Provinzen der Ges. Jesu, n. 101, 1933, S. 27 ff.; Jesuitenlex.; Buchberger; Kosch, Das kath. Deutschland.
Autor: (A. Pinsker)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 7 (Lfg. 32, 1976), S. 157
geboren in Slabce
gestorben in Freising
ausgebildet in Niederlande 1881-1885
ausgebildet in England 1888-1890
wirkte in Feldkirch 1893-1915
wirkte in Feldkirch 1893-1915
wirkte in Straubing 1920-1922
wirkte in Freising 1922-1929
ausgebildet in Prag
ausgebildet in Innsbruck
ausgebildet in Wien
war Student Karls-Universität Prag (1348-1882) 1874-1877
war Student Theologisches Konvikt zu Innsbruck 1877-1881
war Mitglied Jesuiten 1881
war Student Universität Wien 1890-1893
war Lehrer Stella Matutina 1893-1915
war Fachredakteur Stimmen der Zeit 1893-1915

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