Napotnik, Michael

Napotnik Michael, Ps. Lipakov, M. L., Bischof und Schriftsteller. * Tepinaberg b. Gonobitz (Tepanjski Vrh, Slovenske Konjice, Unterstmk.), 20. 9. 1850; † Marburg a. d. Drau (Maribor, Unterstmk.), 28. 3. 1922.

Stud. ab 1872 in Marburg am Priesterseminar kath. Theol., 1875 Priesterweihe. Er stud. dann mit Unterbrechungen am Frintaneum in Wien, 1880 Dr. theol. 1881 wurde er nach kurzer Kaplanszeit in Lichtenwald Domvikar und Katechet in Marburg. Im Herbst des gleichen Jahres erfolgte seine Ernennung zum Prof. für Kirchengeschichte und Kirchenrecht am Priesterseminar. 1885 wurde er Vizedir. des Priesterseminars, bald darauf k. k. Hofkaplan und Studiendir., Bibliothekar und Ökonom des Augustineums in Wien. Am 27. 9. 1889 wurde N. zum Fürstbischof von Lavant ernannt. Als Inhaber der bischöflichen Mensa war er zugleich Propst von St. Maurizen in Friesach in Kärnten. 1904 Geh.Rat. Schon während des Stud. im Priesterseminar war N. eifriger Mitarbeiter der Literar. Ges., die das handgeschriebene Bl. „Lipica“ (Die kleine Linde) hrsg., dessen Red. er später wurde. Während seines Aufenthaltes in Wien blieb er weiter Mitarbeiter verschiedener Z. seiner Heimat. N. meisterte die Schwierigkeiten in seiner Diözese, die u. a. in der ethn. Mischung wurzelten, mit großer Klugheit. Sein bes. Bemühen galt der Vertiefung des Glaubenslebens und der Erziehung und Bildung des Klerus. Knabenseminar und Priesterseminar wurden vergrößert, eine eigene Lehrkanzel für christliche Phil. wurde errichtet. 1896 ließ N. die neue Collectio rituum und 1912 das neue Perikopenbuch erscheinen. Er regte die Gründung der Fachz. „Voditelj v bogoslovnih vedah“ (Führer durch die theolog. Wiss.), 1898–1916, und von „Ljubitelj kršcanske umetnosti“ (Christlicher Kunstfreund), 1914, an.


Werke: Kratek pregled bosanskega slovstva (Kurze Anthol. der bosn. Literatur), 1884; Sveti Viktorin, škof ptujski . . . (St. Viktorin, Bischof von Pettau . . . ), 1888; Govori o raznih cerkvenih slovesnostih v Cadramu (Verschiedene Ansprachen bei kirchlichen Festen in Cadram), 1900; Sveti Pavel apostol sveta . . . (St. Paulus, Weltapostel . . . ), 1892, 3. Aufl. 1904, kroat. 1908; etc.
Literatur: Salzburger Ztg., 1889, n. 247; Kath. Kirchenztg., 1889, n. 82, 85, 87; Ljubitelj kršcanske umetnosti, 1914, S. 85 ff.; Biograph. Album für den österr. kath. Klerus, 1911; Knauer; SBL; Nar. Enc.; Wer ist’s? 1911–22; F. Kovacic, Zgodovina lavantinske škofije (Geschichte des Bistums Lavant), 1928, S. 416–28; F. Engel–Janosi, Die polit. Korrespondenz der Päpste mit den österr. K. 1804–1918, 1964; E. Saurer, Die polit. Aspekte der österr. Bischofsernennungen 1867–1903, in: Forschungen zur Kirchengeschichte Österr. 6, 1968, s. Reg.; Fontes rerum in vitam . . . M. N., Manuskript, Diözesanarchiv, Marburg a. d. Drau; Mitt. J. Richter (†), Marburg a. d. Drau (Jugoslawien).
Autor: (J. Ploner)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 7 (Lfg. 31, 1976), S. 32f.
geboren in Tepanjski Vrh
gestorben in Marburg an der Drau

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