Stud. an den traditionellen jüd. Lehranstalten und erhielt 1839 in Nikolsburg das Rabb.Diplom; die Bildung in den profanen Fächern eignete er sich selbständig an; er lebte dann möglicherweise vom Handel und soll 1848 die ung. Armee in der Festung Komorn versorgt haben. 1850 wurde er Leiter der jüd. Schule in Nagysurány. N. wurde später als Rabb. in die großen Gemeinden Jászberény und Stuhlweißenburg berufen. Schon 1860 widersetzte er sich der Meinung, daß die Emanzipation die Lösung der „Judenfrage“ bringe, und begann seine eigenen Ideen zu entwickeln, nach denen die Juden nicht nur eine religiöse Gruppe, sondern auch ein Volk seien. In der Broschüre „Messiás, avagy értekezes a zsidó emancipatióról“ (Der Messias oder Über die Emanzipation der Juden) kritisierte er sowohl die extreme Reform wie auch den übertriebenen Konservativismus und empfahl als einzig möglichen Ausweg die Verwirklichung der nationalen Selbständigkeit in Palästina. 1866 unternahm N. eine Vortragsreise durch zahlreiche dt. Gemeinden, um Komitees zur Unterstützung des Gedankens einer „Rückkehr nach Zion“ zu gründen. Im selben Jahr fuhr er nach Paris, wo er mit dem Vorstand der Alliance Israélite über seine Pläne verhandelte. 1867 legte er das Rabb.Amt zurück, um sich ganz seinen zionist. Unternehmungen widmen zu können. Er reiste nach Istanbul und versuchte vergeblich, die türk. Regierung für den Gedanken einer jüd. Ansiedlung in Palästina zu gewinnen. N., der sich später in Pest niederließ, ist lange nahezu vergessen geblieben; heute wird mitunter angenommen, daß seine Ideen einen Einfluß auf Herzl (s. d.) ausgeübt haben könnten. Seiner Zionsliebe entsprach die Begeisterung für die hebr. Sprache und Philol.