Mises, Herman von

Mises Herman von, Publizist und Politiker. * Lemberg, 1836; † Lemberg, 1910.

Sohn des Kaufmannes und Politikers Majer Jerachmiel v. M. (s. d.); war bis 1869 Leiter der Lemberger Filiale der Versicherungsges. „Österreichischer Phönix“, später versuchte er ohne Erfolg, in Ostgalizien Erdöl zu gewinnen. M. übersiedelte nach Wien und wurde Mitarbeiter bei der „Morgenpost“. 1873–78 Reichsratsabg. für den Kreis Sambor–Stryj–Drohobycz. In den folgenden Jahren widmete sich M. ausschließlich der Publizistik und wurde Red. der „Wiener Allgemeinen Zeitung“, in der er für die Interessen Galiziens eintrat. Er schrieb auch Artikel für die Lemberger „Gazeta Narodowa“ (Nationalztg.). M.’ größtes Interesse galt wirtschaftlichen Fragen. Er war einer der lebhaftesten Befürworter einer Industrialisierung Galiziens durch maximale Nutzung der finanziellen Möglichkeiten des Landes. Ehrenbürger der Städte Drohobycz und Jezierzany.


Werke: Programm einer allg. Rückversicherungs-Bank in Wien, 1861; Galicyjskie Towarzystwo zabezpieczenia na akcje (Die galiz. Versicherungsaktienges.), 1862; Odezwa do wyboców 8. 6. 1885 (Aufruf zu den Wahlen vom 8. 6. 1885), 1885; Spoleczny podatek na cele przemyslu (Eine Sozialsteuer für Industriezwecke), 1902; Abhh. in Wr. allg. Ztg., Morgenpost und Gazeta Narodowa.
Literatur: Gazeta Narodowa vom 17. 10. und 8. 11. 1873; Knauer; Eisenberg, 1889–91; Jüd. Lex.; L. Korwin, Szlachta mojzeszowa (Der jüd. Adel), Bd. 1, 1938, S. 118.
Autor: (J. Zdrada)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 6 (Lfg. 29, 1975), S. 317
geboren in Lemberg
gestorben in Lemberg

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