Milašinović, Franjo

Milašinovic Franjo, Theologe und Schriftsteller. * Trakošcan b. Warasdin (Kroatien), 2. 12. 1808; † Agram, 3. 7. 1883.

Stud. Phil. und kath. Theol. in Agram, 1831 Priesterweihe. Wirkte bis 1837 als Präfekt im bischöflichen Seminar, 1837–44 als Prof. der Kirchengeschichte und des kanon. Rechtes. 1844 wurde M. Vizerektor, 1852 Rektor des bischöflichen Seminars und Kanonikus. 1871 päpstlicher Hausprälat. M. erfreute sich eines guten Rufes als Prediger und als Verfasser einiger satir. Gedichte in kroat. kajkav. Mundart. Er war ein außerordentlicher Kenner des klass. Latein, in welchem er die Mehrzahl seiner Gedichte (auf den Tod J. B. Birlings, zum Ruhm Kardinal J. Hauliks, s. d., und des Erzbischofs J. Mihalovic, s. d., zum Andenken an Banus J. Jel(l)acic, s. d., etc.) schrieb. 1843 wurde in Leipzig sein satir. Poem „Martini Sarcastii, pseudo-Nasonis Illyrici Metamorphosis unica“ gedruckt, welches gegen die polit. Anhänger der Ungarn gerichtet war und dem Verfasser den Beinamen eines kroat. Juvenal einbrachte. M., der u. a. Eklogen, Epigramme und sog. Maccaron. Verse verfaßte, gilt als letzter Vertreter der kroat. klass, vorillyr. Intelligenz.


Literatur: Vienac, 1883, n. 27, 28; Hrvatska prosvjeta, 1914, n. 9, 10; Zora, 1931, n. 46; Obzor, 1933, n. 194, 1940, n. 104; Znam. Hrv.
Autor: (S. Batušic)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 6 (Lfg. 29, 1975), S. 291
geboren in Trakošćan
gestorben in Zagreb

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