Lill von Lilienbach, Karl

Lill von Lilienbach Karl, Geologe. * Wieliczka (Galizien), 3. 11. 1798; † Hallein (Salzburg), 21. 3. 1831.

Sohn eines nob. Salzgrubenoberinspektors; stud. ab 1816 an der Bergakad. in Schemnitz, 1819 Bergwerksass. in Wieliczka. Im Auftrag der k. k. Kammer bereiste er die Karpaten zwecks geognost. Aufnahmen, deren Ergebnisse u. a. von J. Lipszky (s. d.) in seiner Landkarte Ungarns und der angrenzenden Gebiete ausgewertet wurden. 1830 Bergwerksmeister in Hallein, widmete er sich der Erforschung der Alpen. Seine Arbeit über den „Durchschnitt“ der Alpen wurde bahnbrechend. Er erkannte als erster die geolog. Bedeutung des roten Sandsteins von Werfen, reihte die jüngeren Gesteinsschichten ein und wies auf den Zusammenhang zwischen Voralpen-Flyschzone und Wr. bzw. Karpatensandstein hin. Gleichzeitig mit Boué (s. d.) identifizierte er die in Orlové a. d. Waag aufgefundenen und irrtümlich als Gryphea arcuata angesehenen Muscheln als eine Form der Exogyra columba und konnte so die Flysch- (1825) und die Sandsteinzone von Orlové (1830) in die Kreideformation einreihen.


Literatur: Szinnyei 7; Wurzbach; ADB; Gräffer–Czikann; A selmecbányai m. kir. bányászati és erdészeti akadémia emlékkönyve (Gedenkbuch der kgl. Bergwerks- und Forstakad. in Schemnitz), 1871, S. 238; D. Andrusov, Geologia ceskoslovenských Karpat (Geol. der tschechoslowak. Karpaten), 1958, S. 46; O. Matoušek, Dejiny ceskoslovenské geologie (Geschichte der Geol. in der Tschechoslowakei), 1935, S. 42.
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 5 (Lfg. 23, 1971), S. 215
geboren in Wieliczka
gestorben in Hallein

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