Leydolt, Franz

Leydolt Franz, Mineraloge, Botaniker und Zoologe. * Wien, 15. 7. 1810; † Wien-Neuwaldegg, 10. 6. 1859.

Ursprünglich in der Samt-, Seide- und Dünntuchfabrikation im väterlichen Betrieb ausgebildet, stud. er dann an der Univ. Wien Phil. und Med. 1837 Dr.med., nachdem er schon vorher mit dem Mineralogen Mohs eine Reise zur Besichtigung der k. Salinen unternommen hatte. 1838 Ass. der Lehrkanzel für Botanik unter dem Vorstand J. F. v. Jacquin (s. d.), 1843 erhielt er die provisor. Lehrkanzel für allg. Geographie und Naturkde. an der Realschule des Wr. Polytechn. Inst., 1845 die Supplierung des Lehramtes für allg. Naturgeschichte an der Univ. Wien. 1847 o. Prof. der Mineral. und Geognosie am k. k. Polytechn. Inst. und der Naturgeschichte und Geographie an der Realschule, wo er bis zu seinem Tode tätig war. 1838–47 war er Sekretär der k. k. Gartenbau-Ges. 1853 korr., 1855 w. Mitgl. der Akad. der Wiss. in Wien. In seiner Inaugural-Diss. hatte sich L. mit der Pflan-zenfamilie der Plantaginaceae „in Bezug auf die naturhistorische Species“ auseinandergesetzt und dabei recht eigenwillige, wenn auch nur mehr hist. interessante Ansichten über den Artbegriff vertreten. Die für das Wr. Polytechnikum angelegte Mineraliensmlg. wurde zu seiner Zeit besonders rühmend hervorgehoben.


Literatur: Ostdt. Post vom 14. 6. 1859; Österr. Botan. Z. 9, 1859, S. 241–45; Almanach Wien, 1860; Poggendorff 1; Wurzbach; ADB; Die k. k. Techn. Hochschule in Wien 1815–1915, red. von J. Neuwirth, 1915, s. Reg.; A. Lechner, Geschichte der Techn. Hochschule in Wien 1815–1940, 1942, s. Reg.; 150 Jahre Techn. Hochschule in Wien 1815–1965, Bd. 2, hrsg. von H. Sequenz, 1965, s. Reg.
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 5 (Lfg. 22, 1970), S. 177
geboren in Wien
gestorben in Wien

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