Lernte ab 15. 3. 1841 in Wien als Mechaniker bei M. Eckling, der sich durch Erzeugung von Apparaten für die eben einsetzende Telegraphie einen Namen machte. L. war dadurch an Einführung und Ausbau der Telegraphie bei den österr. Eisenbahnen beteiligt, u. a. war ihm die Ausführung der ersten Nadeltelegraphen von Bain 1846/47 anvertraut. 1850 machte er sich für die Erzeugung physikal. Instrumente selbständig. L. lieferte die ersten in Österr. privat hergestellten Morse- und Läutwerkeinrichtungen. 1853 wurde er Lieferant für die österr. Staatstelegraphie und widmete sich nach der Assoziierung mit J. Schuchart 1858 nur der Erzeugung von Telegraphen- und elektr. Signalapparaten. 1860–72 führte er den Betrieb allein. L. gab vielen Ideen die prakt. Form. Ein von ihm konstruiertes Läutwerk war ab 1861 in der Monarchie sehr verbreitet und wurde in viele europ. Länder ausgeführt. Großen Erfolg hatte er ab 1870 auch mit seinen elektr. Distanzsignalen. 1872 erwarb die ‚Allgemeine Telegraphenbau-Gesellschaft‘ das Unternehmen, in dem L. weiter tätig blieb. Nach dessen Liquidation 1876 verband er sich mit dem neuen Besitzer der Wr. Werkstätte zur Fa. Teirich & L., nach dem Austritt Teirichs mit 31. 7. 1895 L. & Sohn. Unter den Fabrikaten L.s ist vor allem der nach seinen Patenten von 1878 und 1896 erzeugte Wassermesser, der in der Monarchie weiteste Verbreitung fand, anzuführen. L., der als Vertreter der Fa. Graham Bell ab 1882 eine Reihe von Städten der Monarchie mit den damals neuen Telephonapparaten versorgte, und 1886 für den interurbanen Staatsverkehr die ersten Telephonstationen zusammenstellte (die später als Normaltype aufgestellt wurden), war sowohl einer der Pioniere der Telegraphie, als auch ein Bahnbrecher der Telephonie in Österr.
Literatur: Die Großind. Österr., Bd. 3, 1898, S. 250; Apparate und Firmenpläne, Post- und Telegraphenmus., Wien.
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 5 (Lfg. 22, 1970), S. 146f.