Laschitzer, Simon

Laschitzer Simon, Bibliothekar und Historiker. * Unterbruckendorf (Kärnten), 5. 6. 1848; † Wien, 10. 9. 1908.

Stud. ab 1870 Geschichte an der Univ. Wien, hörte aber auch geograph., germanist., philosoph. und vor allem auch kunsthist. Vorlesungen. 1873–75 absolv. L. als erster Kärntner den Ausbildungskurs am Inst. für österr. Geschichtsforschung und trat als ständiger Mitarbeiter in die Wr. Diplomata Abt. der Monumenta Germaniae Historica ein. Ab 1876 als Offizial in der Graph. Smlg. Albertina tätig, wurde er 1888 Kustos und Vorstand der Studienbibl. in Klagenfurt, 1898 Bibliothekar an der Akad. der bildenden Künste. Während seiner Amtszeit an der Albertina wandte sich L. immer mehr der Kunstgeschichte zu, für welche er die Anwendung der aus der Urkundenforschung bekannten strengen Methoden forderte. Während seiner Tätigkeit in Klagenfurt nahm er regen Anteil am Wirken des Geschichtsver., dessen Dir.-Stellvertreter er wurde, und arbeitete auch ein neues Programm für dessen Publikationsorgan die „Carinthia“ aus. Wieder in Wien, widmete er sich vor allem den Problemen der Bibliothekare, wurde 1898 Ausschußmitgl., 1903 zweiter Obmannstellvertreter des österr. Ver. für Bibliothekswesen und kämpfte ohne Erfolg gegen die Übernahme der preuß. Instruktionen für Katalogisierungsarbeiten in Bibl.


Literatur: Mitt. des österr. Ver. für Bibliothekswesen, Jg. 12, 1908, S. 286 f.; MIÖG, Bd. 30, 1909, S. 218 ff.; Carinthia I, Jg. 99, 1909, S. 24 ff.; Santifaller, n. 61; A. Lhotsky, Geschichte des Inst. für österr. Geschichtsforschung 1854–1954, in: MIÖG, Erg.Bd. 17, 1954, s. Reg.
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 5 (Lfg. 21, 1970), S. 31
geboren in Unterbruckendorf
gestorben in Wien

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