Landau, Leo

Landau Leo, Pädagoge, Philologe, Rabbiner und Übersetzer. * Wieliczka (Galizien), 1. 8. 1877; † (?).

Ein Nachkomme des Prager Oberrabbiners Ezechiel L. Bis zu seinem 12. Lebensjahr nahm er dort Unterricht im Cheder (jüd. Schule), dann stud. er an verschiedenen höheren talmud. Schulen in Ungarn und an den Univ. Berlin, Paris (1904 Dr.phil.) und London (1911 Master of Arts). Er war Lehrer an der Handelsschule in Geilingen (Baden), dann Rabbiner in Bremgarten (Schweiz), beeideter Gerichtsdolmetsch und Doz. an der Handelshochschule in Antwerpen, ab 1897 Vortragender an verschiedenen Londoner höheren Schulen, u. a. am Kings College. Einige Zeit wirkte er auch als Dir. in einer der Londoner Talmud-Tora-Schulen sowie als Examinator an der Univ. London. Später widmete sich L. hauptsächlich Forschungen über die älteste Literatur in jidd. Sprache; seine bedeutendste Arbeit auf diesem Gebiet ist die krit. Ausgabe des gereimten Romans im Altjidd. unter dem Titel „Kings Artus Hojf“ (Kg. Artus Hof). L. brachte in dieser Arbeit die jidd. Texte in latein. Transkription, wodurch ihr Wert für die jidd. Philol. sehr vermindert wurde; seine gewissenhafte und ausführliche Einleitung ist ein wertvoller Beitrag zur alten jidd. Literatur.


Literatur: Wininger; Enc. Jud. 10.
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 4 (Lfg. 20, 1969), S. 425f.
geboren in Wieliczka
gestorben in Wieliczka
ausgebildet in Ungarn
ausgebildet in Berlin
ausgebildet in Paris -1904
ausgebildet in London 1904-1911
wirkte in Bremgarten
wirkte in Antwerpen
wirkte in London
war Mitarbeiter von King's College London 1897
war Mitarbeiter von University of London

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