Ladurner, P. Justinian

Ladurner P. Justinian (Johann Josef) O.F.M., Historiker. * Meran (Südtirol), 9. 1. 1808; † Innsbruck, 14. 10. 1874.

Jüngstes von 7 Kindern des Johann L., Wirt zum Goldenen Adler in Meran; trat 1829 in den Franziskanerorden, 1833 Priesterweihe; wirkte in den Klöstern Lienz, Bozen (Katechet und Exhorator am Gymn.), Kaltern, Reutte (Vikar) und Innsbruck (Bibliothekar). L. hinterließ eine Smlg. von etwa 14.000 Urkundenabschriften und Regesten (jetzt im Landesregierungsarchiv für Tirol, Innsbruck) aus staatlichen, geistlichen, adeligen und Gemeindearchiven. In erster Linie Autodidakt und Sammler, hat L., größtenteils auf originaler Überlieferung fußend, eine Reihe von Abhh. zur tirol. Geschichte veröff., die in sorgfältiger Form tw. heute verschollenen Quellenstoff zu wichtigen Fragen der Landesgeschichte in chronolog. Zusammenstellung verwerten. Sie sind vor allem in der „Zeitschrift des Ferdinandeums“ und im „Archiv für Geschichte und Altertumskunde Tirols“, dessen Mithrsg. L. war, in den Jahren 1845–74 erschienen. L. war Ehrenmitgl. des „Museums Ferdinandeum“ in Innsbruck und des „Historischen Vereins von und für Oberbayern“ in München sowie Mitgl. der „Heraldischen Gesellschaft Adler“ in Wien.


Literatur: Dolomiten vom 8. 1. 1958; Tiroler Stimmen, 1874, n. 235; Z. des Ferdinandeums, F. 3, H. 25, 1881, S 55 ff. (mit Verzeichnis seiner Smlg.); Adler 15, 1947–49, S. 239; M. Ladurner-Parthanes, Die L., in: Schlernschriften, Bd. 210, 1960, S. 150 ff.; A. Lanner, Tyroler Ehrenkranz, 1920, S. 176 f.; Kosch, Das kath. Deutschland; O. Stolz, Geschichte Tirols, Bd. 1, 1955, S. 85.
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 4 (Lfg. 20, 1969), S. 400
geboren in Meran
gestorben in Innsbruck

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