Kulda, Beneš Metod

Kulda Beneš Metod, Seelsorger und Schriftsteller. * Eibenschitz (Ivancice, Mähren), 16. 3. 1820; † Prag, 6. 5. 1903.

Absolv. das Theologiestud. in Brünn (1845 Priesterweihe), wirkte 1845–50 als Kaplan in Seelowitz und Lodenitz, 1850–59 war er in Brünn Katechet und Dir. der Schule für sittlich verwahrloste Jugendliche. 1859–70 war er Pfarrer und gleichzeitig Bezirksschulinspektor in Chlum b. Selcan. 1870 Domherr von Wyschehrad. K. war ein führender Vertreter der kath. nationalen Bewegung und Organisator des öff. Lebens der Katholiken in Mähren (1861 böhm. Landtagsabg.) und entfaltete eine rege Tätigkeit in Ver. und als Mitarbeiter zahlreicher Ztg., Z. und Kalender. Als Schriftsteller verfaßte und veröff. er – außer Predigten, religiösen Schriften und Broschüren über öff. und kirchliche Fragen — moralisierende Erzählungen und didakt. Verse für Kinder und Jugendliche im kath. Geiste, aber ohne größeren künstler. Wert. Am bedeutendsten sind seine Volksmärchen- und Sagensmlgn. sowie die ges. Hochzeitslieder, die zu den wichtigen Quellen der Volkskde. gehören.


Literatur: Valašsko 3, 1954, n. 1–4, S. 47 ff.; J. Halouska, Životopis B. M. K.(Lebensbeschreibung des B. M. K.), 1895 (Werksverzeichnis); ders., Pohledy do života cirkevního a vlasteneckého na Morave (Blicke in das kirchliche und vaterländ. Leben Mährens), 1916; F. Cinek, Velehrad víry (Festung des Glaubens), 1936; Wurzbach; Masaryk 4; Otto 15, 28; Novák, S. 184 f.
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 4 (Lfg. 19, 1968), S. 340f.
geboren in Ivančice
gestorben in Prag

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