Kurelac, Fran

Kurelac Fran, Philologe und Schriftsteller. * Bruvno (Lika, Kroatien), 14. 1. 1811; † Agram, 18. 6. 1874.

Stud. 1833/34 an der Univ. Wien roman. Sprachen. 1834/35 lebte er in Preßburg, 1835–40 in Pest, 1840–42 in Wien, wo er Sprachunterricht erteilte. 1842 in Krumau (Böhmen), 1843–46 stud. er an der Univ. Prag. 1846–48 wieder in Wien, sammelte er die Gedichte der burgenländ. Kroaten. 1848 kehrte er nach Kroatien zurück. Seit 1830 Anhänger der kroat. Nationalbewegung, betätigte sich K. 1848 auch polit. als Sekretär des Vize-Banus M. Lentulaj, verfaßte antiung. Proklamationen und warb auf seinen Reisen durch Slawonien Anhänger für die kroat. Sache. 1849–53 lehrte er Kroat. am Gymn. in Fiume. 1853 aus polit. Gründen entlassen, lebte er dann in Fiume als Privatlehrer fremder Sprachen. 1861–64 unterrichtete K. in Diakovár am bischöflichen Lyzeum Altslaw. 1866/67 war er Hilfslehrer der französ. Sprache am Gymn. in Agram, wurde aber wegen einer polit. Demonstration aus dem Dienste entlassen. 1867 Mitgl. der Jugoslaw. Akad. der Wiss. K., ein guter Übersetzer und ausgezeichneter Stilist, der Begründer der sogenannten Fiumaner philolog. Schule, beschäftigte sich hauptsächlich mit der kroat. Philol. Er schrieb philolog. Abhh. und Stud. sowie literar.-sprachliche Polemiken und sammelte Volksdichtungen und verschiedene Sprachmaterialien aus der Vergangenheit. Durch seine Tätigkeit übte er einen bedeutenden Einfluß auf die kroat. Literatur aus.


Literatur: Narodne novine, 1874, n. 261, 1934, n. 147; Vienac, 1874, n. 30; Agramer Ztg., 1911, n. 11; Obzor, 1911, n. 14; Rad JAZU 29, 1874; Savremenik, 1906, n. 2; Volk und Heimat 3, 1950, S. 3 f.; Književni godišnjak, 1961; M. Breyer, Tragom života i rada F. K. (Auf den Spuren von Leben und Werk des F. K.), 1938; B. Vodnik, Vorwort zu Runje i pahuljice, 1916; Grlovic, Album 2; Znam. Hrv.; Nar. Enc. 2; Enc. Jug. 5; Wurzbach.
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 4 (Lfg. 19, 1968), S. 363f.
geboren in Bruvno
gestorben in Zagreb

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