Koschat, Thomas

Koschat Thomas, Komponist. * Viktring b. Klagenfurt, 8. 8. 1845; † Wien, 19. 5. 1914.

Sohn eines Färbermeisters; stud. 1865–67 an der Techn. Hochschule in Wien Chemie, trat jedoch als begeisterter Sänger 1867 in den Chor der Wr. Hofoper ein, wurde 1874 auch Domsänger zu St. Stephan, 1878 Wr. Hofkapellsänger, 1907 Ehrenmitgl. der Wr. Hofoper. K. gründete und führte (ab 1866) mehrere Gesangsquintette und unternahm viele Konzertreisen in Europa und Amerika. 1870 entstand sein erstes eigenes Männerchorquartett im Kärntner Volkston. K. verfaßte die Texte seiner Lieder selbst oder verwendete tw. Kärntner Volkslieder. Später vereinigte er solche zykl. zu Liederspielen und gelangte so zum musikal. Volksstück. 1919 wurde in Klagenfurt der Männergesangver. „Koschatbund“ gegründet und 1934 das Koschatmus. eröffnet. K.s volkstümliches Lied erscheint oft (salonmäßig) sentimentaler, als es dem originalen Kärntnerlied entspricht. Er traf jedoch den kärntner. Gemütston derart gut, daß seine Schöpfungen mit großer Begeisterung aufgenommen und in aller Welt bekannt wurden.


Literatur: N. Fr. Pr. vom 9. 8. 1905, vom 20. und 22. 5. 1914; Wr. Ztg. vom 19. 5., R. P. vom 20. 5. 1914; Neue Ill. Wochenschau vom 17. 5. 1959; O. Schmid, Th. K., 1887; K. Krobath, Th. K., der Sänger Kärntens, 1912; Abert; Brümmer; Die Musik in Geschichte und Gegenwart; Riemann; Sohlmanns Musiklex.; Thompson; Giebisch–Pichler–Vancsa; Maderno; Nagl–Zeidler–Castle; Kosch, Theaterlex.; Musikheroen der Neuzeit 4, 1887; Kosch, Das kath. Deutschland; Biograph. Jb., 1925; Wer ist’s? 1908; M. Morold, Das Kärntner Volkslied und Th. K., 1895; G. Berka, 100 Jahre dt. Burschenschaft in Österr., 1959; J. Bergauer, Das klingende Wien, 1941.
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 4 (Lfg. 17, 1967), S. 141f.
geboren in Viktring
gestorben in Wien

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