Kostić, Lazar

Kostic Lazar, Dichter und Politiker. * Kovilj (Vojvodina), 11. 2. 1841; † Wien, 9. 12. 1910.

Sohn eines Grenzer–Unteroff.; maturierte 1859 am dt. Gymn. in Ofen, stud. dann in Pest Jus, 1866 Dr.jur. 1866 Prof. am serb. Gymn. in Neusatz, 1867–72 daselbst im Magistrat, dann beschäftigte er sich ausschließlich mit Literatur und Politik; einer der engsten Mitarbeiter von S. Miletic, in der serb. Jugendbewegung (Omladina) als eines der führenden Mitgl. sehr aktiv, setzte er sich für die nationale Vereinigung ein und veröff. dazu viele Beitrr. in verschiedenen dt., französ. und russ. Ztg.; 1873–76 Abg. im Ung. Parlament, wurde er mehrmals verhaftet; K. war häufig in Serbien und Montenegro, wo er u. a. Ztg. wie „Srpska nezavisnost“ (Belgrad), „Glas Crnogorca“ (Cetinje), redigierte. Beim Berliner Kongreß Sekretär des serb. Außenmin. Ristic, 1879 Sekretär der serb. Gesandtschaft in St. Petersburg, 1884–91 beim Fürsten Nikola in Cetinje; ab 1895 lebte er in Sombor. K., der Shakespeare in die serb. Literatur einführte, wurde nicht nur als feinfühliger Lyriker, sondern auch als Dramatiker gefeiert. Er zählte zu den besten Vertretern der späteren Romantik in der serb. Literatur und zu den Vorläufern des modernen literar. Ausdrucks.


Literatur: Srpski pregled 2, 1895; R. Simonovic, L. K., 1913; Prosvetni glasnik 39, 1922; Strani pregled I, 1927; Letopis Matice srpske 320, 1929, 354, 1940; Srpski književni glasnik vom 1. 3. 1941; V. Petrovic, O književnosti i književnicima (Über Literatur und Schriftsteller), 1958; Srpska književna zadruga, Bd. 359, 1960; D. Živkovic, Ritam i pesnicki doživljaj (Rhythmus und poet. Erlebnis), 1962, S. 95–135; St. Vinaver, Zanosi i prkosi Laze Kostica (Dichter. Schwung und Trotz L. K.s), 1963; Die Welt der Slawen 9, 2, 1964; Nar. Enc.; Enc. Jug. 5.
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 4 (Lfg. 17, 1967), S. 155f.
geboren in Kovilj
gestorben in Wien

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