Verbrachte seine Jugendjahre in Graz (1886 bis 1892), ging 1896 auf die Kunstschule von F. Fehr und L. Schmidt-Reutte in München und stud. 1897–1900 in der Malklasse bei K. Raupp und L. v. Löfftz an der Münchener Akad. der bildenden Künste. Autodidakt. bildete er sich in der Radierkunst („Ikarus“, 1898). 1901–04 war K. in Ebersberg bei München und 1904/05 in Murnau (Obb.) tätig. In dieser Zeit arbeitete er als Gebrauchsgraphiker, Illustrator für die „Jugend“ und schuf bereits techn. meisterhafte Radierungen („Wanderer und Tod“, 1904). Als Graphiker wurde er zeitweise von F. Schmutzer beeinflußt. 1905–07 war K. als Lehrer für Akt und figürliches Zeichnen an der Magdeburger Kunstschule tätig. 1907 erfolgte seine Berufung an die Leipziger Akad., wo er als Prof. bis zu seinem Tode die Radierklasse leitete. K.s Bedeutung liegt, abgesehen von seinem umfangreichen zeichner. Werk, einigen Gemälden (Stilleben, Akt, Bildnis) und Lithographien (u. a. die Zyklen „Ilias“, 1921 und „Odyssee“, 1922) ausschließlich auf dem Gebiet der Radierung, deren Technik er meisterhaft vervollkommnete; er bewältigte sowohl kleine, als auch Kolossalformate. Durch K. wurde die Leipziger Radierklasse zu einer „Musterschule“ ihrer Art. K.s Thematik erstreckte sich von volkstümlichen Inhalten bis zu Werken tiefer philosoph. Symbolik. Neben graph. Einzelbll. (Bildnis, weiblicher Akt, Genre), Exlibris, Initialen, Vignetten und anderen gebrauchsgraph. und buchkünstler. Arbeiten schuf er vornehmlich radierte Mappenwerke und Zyklen.
Literatur: J. Zeitler, Prof. A. K. zum Gedächtnis, in: Wächterstraße, 11. Frontztg. der Staatlichen Akad. für graph. Künste und Buchgewerbe zu Leipzig vom 9. 6. 1942; Leipziger Neueste Nachrichten vom 12. 3. 1943; Thieme–Becker; Vollmer; Wer ist’s? 1911, 1935.
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 4 (Lfg. 16, 1966), S. 74