Koller, Karl

Koller Karl, Ophthalmologe. * Schüttenhofen (Sušice, Böhmen), 3. 12. 1857; † New York, 22. 3. 1944.

Stud. an der Univ. Wien, 1882 Dr.med. Schüler von Arlt (s. d.) und Stricker, arbeitete er noch als Student über die Frage des mittleren Keimblattes. Von seinem Freunde Freud (s. d.) angeregt, stellte er 1884 als Sekundararzt der II. Augenklinik erfolgreiche Versuche von örtlicher Betäubung am Auge mittels Kokain an und begründete damit die Kokain-Lokalanästhesie in der Augenheilkde. K. veranlaßte auch E. Jelinek (s. d.) zu dessen Versuchen von örtlicher Betäubung bei Rachen- und Kehlkopfeingriffen. 1885–87 war er Ass. von Donders und Snellen am „Gasthuis voor Ooglijders“ in Utrecht. 1888 wanderte er nach Nordamerika aus und wirkte als Augenchirurg an den Krankenhäusern von Mount Sinai und Montefiore in New York.


Literatur: L.:. S. Bloom, Dr. C. K. Obituary, in: Arch. Ophth. 31, 1944, S. 344 f.; H. Koller-Becker, C. K. and Cocaine, in: The Psychoanalytic Quarterly, Bd. 32, 1963, S. 303–73; J. Hirschberg, Geschichte der Augenheilkde., Buch 3, § 489, in: A. Graefe–Th. Saemisch, Hdb. der gesamten Augenheilkde., Bd. 14, Abt. 2, 1911, S. 83–85; Fischer 1, S. 798; Lesky, s. Reg.; Schönbauer.
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 4 (Lfg. 16, 1966), S. 88
geboren in Sušice
gestorben in New York City

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