Köstlin, August

Köstlin August, Techniker. * Stuttgart, 30. 12. 1825; † Wien, 30. 11. 1894.

Sohn eines Konsistorialpräs.; stud. an den Techn. Hochschulen Stuttgart und München, nach kurzer Dienstzeit im württemberg. Eisenbahnbaudienst wirkte er unter Ghega (s. d.) 1850–52 in der österr. Generalbaudion., 1852–55 unter Etzel (s. d.) in der Schweiz, 1855–72 in der priv. österr.-ung. Staatseisenbahnges. Als Leiter des Brückenbau–Büros entwarf er zahlreiche von dieser Ges. in Österr. und Ungarn erbauten Eisenbahnbrücken, überwachte deren Ausführung und war bahnbrechend in der Verwendung künstler. Motive. 1872–77 hatte er die Dion. der Forst-, Industrie- und Montanbauges., der späteren Ges. für die niederösterr. Südwestbahn, inne und bemühte sich erfolglos um die Anwendung der Schmalspur. Bei Verstaatlichung dieser Bahnen verlor er seine Stellung und den größten Teil seines Vermögens und zog sich bald darauf vom öff. Leben zurück. K., auf dessen Initiative der Ringofenbetrieb in die Wr. Ziegeleibranche eingeführt wurde, besaß ein großes techn. Wissen und künstler. Empfinden, wodurch er für die Schriftleitung der „Allgemeinen Bauzeitung“ (1870–94), in der er bedeutendere Schöpfungen im Ing.- und Baufach und wichtigere Publ. meisterhaft besprach, hervorragend geeignet war.


Literatur: Z. des Österr. Ing.- und Architektenver., Jg. 46, 1894, S. 571; Allg. Bauztg., 1895; ADB 51; P. Kortz, Wien am Anfang des 20. Jh., Bd. 1, 1905, S. 285, 306.
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 4 (Lfg. 16, 1966), S. 51f.
geboren in Stuttgart
gestorben in Wien
wirkte in Schweiz 1852-1855
war Student Technische Hochschule Stuttgart
war Student Technische Hochschule München
war Mitarbeiter von Österreich-Ungarn. Direktion für Staats-Eisenbahnbauten 1850-1852
war Mitarbeiter von Kaiserlich-Königliche Privilegirte Österreichische Staats-Eisenbahn-Gesellschaft 1855-1872
war Direktor Niederösterreichische Südwestbahnen 1872-1877
war Chefredakteur Allgemeine Bauzeitung 1870-1894

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