Keintzel, Georg

Keintzel Georg, Pfarrer und Germanist. * Sächs.-Regen (Reghin, Siebenbürgen), 1. 9. 1858; † Heidendorf (Besineu, Siebenbürgen), 26. 12. 1925.

Stud. an den Univ. Leipzig (bei Zarncke) und Jena (bei Sievers), 1880 Dr.phil., wirkte er dann als Prof. am evang. Obergymn. in Bistritz, als Pfarrer in Petersdorf und Heidendorf. Daneben war er langjähriger Dechant des Bistritzer Kirchenbezirkes der evang. Landeskirche A.B. in Siebenbürgen. Mitgl. im Ausschuss des Ver. für siebenbürg. Landeskunde. K. beschäftigte sich hauptsächlich mit wiss. Problemen, die seine Heimat betrafen, u.a. mit der sogenannten Herkunfts- oder Urheimatfrage der Siebenbürger Sachsen. Er führte die sprachgeschichtliche Betrachtungsweise in die siebenbürg.-sächs. Mundartwiss. ein, erwog als erster die Verwandtschaft des Zipser Sächs. mit dem Siebenbürg.-Sächs. und hatte einen wesentlichen Anteil an der Bearbeitung des siebenbürg.-sächs. Wörterbuches (Buchstabe D, 204 Spalten, Bd. 2, 1911, 1912). Als Gelehrter, Schulmann und Pfarrer, nicht zuletzt als Kenner und Träger des sächs. Volkstums war er eine Stütze der Volksgruppe im Nösnerland.


Literatur: Siebenbürg.-Dt. Tagebl. 15, 1925, 751; Korrespondenzbl. 49, 1926, 40; Bistritzer Kalender, 1927; K. K. Klein, Die Nösner Germanistenschule, in: Deutschkundliche Arbeiten aus dem siebenbürg.-sächs. Inst. der kgl. ung. Franz Joseph-Univ. Klausenburg, H. 1, 1943; Trausch.
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 3 (Lfg. 13, 1963), S. 283f.
geboren in Sächsisch-Regen
gestorben in Viişoara

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