Kersnik, Janko

Kersnik Janko, Schriftsteller und Politiker. * Brdo b. Lukowitz (Lukovica, Oberkrain), 4. 9. 1852; † Laibach, 28. 7. 1897.

Sohn eines Richters; stud. ab 1870 an den Univ. Wien und Graz Jus, 1878 Notariatssubstitut in Brdo, 1880 Notar. Ab 1883 Landtagsabg., ab 1885 Bürgermeister von Lukowitz. Als Politiker liberal national, setzte er sich mit Šuklje für eine „elastische“ Zusammenarbeit mit der Regierung ein. Nach frühen dichter. Versuchen in „Slovenski glasnik“ und „Zvon“ wandte er sich zuerst dem Feuilleton in dt. Sprache, ab 1873/74 in slowen. Sprache zu. Die folgenden Feuilletons sind nicht nur den polit. Ereignissen, sondern auch weltanschaulichen und ästhet.-literar. Problemen gewidmet. K., der dem Feuilleton in der slowen. Literatur klass. Form gab, schilderte mit urwüchsigem Realismus und großem Einfühlungsvermögen das Leben der Bauern seiner engeren Heimat. Gem. mit Levec gab er die führende slowen. literar. Z. „Ljubljanski zvon“ heraus und war ihr eifrigster Mitarbeiter. Sein Großvater, Janez Krstnik K. (1793–1850), unterrichtete, von seinen Schülern sehr verehrt, 1808–50 (seit 1848 auch in slowen. Sprache) Physik und Chemie am Laibacher Lyzeum.


Literatur: Laibacher Ztg., 1897; Slovenski narod, 1897, 1927, n. 166; Ljubljanski zvon, 1897; Novice, 1897; Rodoljub, 1897; Slovanski svet, 1897; Edinost, 1897; Slovenka, 1897; Vienac, 1897; Prosveta, 1932; Življenje in svet, 1927, 1937; Primorski dnevnik, 1952, n 267; Ljudska pravica, 1952, n. 36; Naši razgledi, 1952 n. 14; I. Prijatelj, J. K., njega delo in doba (J. K., sein Werk und seine Zeit), 3 Bde., 1910–14; A. Slodnjak, Geschichte der slowen. Literatur, 1958; ders., Zgodovina slovenskega slovstva (Geschichte der slowen. Literatur) 3, 1961; SBL 1.
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 3 (Lfg. 14, 1964), S. 309
geboren in Brdo pri Lukovici
gestorben in Ljubljana

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