Kautz, Gyula

Kautz Gyula, Nationalökonom. * Raab (Gyor, Ungarn), 5. 11. 1829; † Budapest, 27. 3. 1909.

Stud. Jus. an der Univ. Pest, Nationalökonomie in Berlin und Heidelberg, 1849 Dr.jur., 1851 Studienassessor an der kgl. Rechtsakad. in Preßburg, 1853 ao. Prof. für österr. Finanzwiss. an der kgl. Rechtsakad. in Großwardein, 1854 ao., 1856 o. Prof. der Nationalökonomie, 1857 Prof. der Nationalökonomie an der Techn. Hochschule von Ofen. 1860 Mitgl. der Ung. Akad. der Wiss. 1863 Prof. der Nationalökonomie und der Finanzwiss. an der Univ. Pest. 1865–83 Landtagsabg. (Deák-Partei), war Mitgl. der vorbereitenden Komm. für den Ausgleich und Referent des ersten verfassungsmäßigen Budgets. 1883 Vizegouverneur der Österr.-Ung. Bank, 1892 Generalgouverneur. 1904 Zweiter Präs. der Ung. Akad. der Wiss., 1885 Mitgl. des Magnatenhauses, 1893 Geh. Rat. K., der als Bankgouverneur die Einführung der Goldvaluta vorbereitete, ist der erste, auch in internationaler Beziehung bedeutende Theoretiker der modernen Volkswirtschaftslehre in Ungarn. Seine Werke spiegeln die Einwirkung der Ideen der klass. Volkswirtschaftslehre wider.


Literatur: N.Fr.Pr. vom 28. 3., Wr. Ztg. (Abendpost) vom 29. 3. 1909; B. Földes, K. Gy. emlékezete (Das Andenken J. K.), 1929; Das geistige Ungarn; J. Weidlein, Die verlorenen Söhne, Bd. 1, 1960; Szinnyei 5; Pallas 10; Révai 11; Új Magyar Lex. 4; Otto 14; A. Elster, Handwörterbuch der Staatswiss., 4. Aufl., Bd. 5, 1923.
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 3 (Lfg. 13, 1963), S. 276
geboren in Raab
gestorben in Budapest

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